Leser:innenbriefe
Mit nötigem Nachdruck?
«Verfolgung der Jenischen: Beschönigt und verleugnet», WOZ Nr. 45/24
Ein interessanter und gut recherchierter Beitrag, der die Mühen der offiziellen Schweiz mit der Aufarbeitung des an Sinti und Roma begangenen Unrechts exemplarisch aufzeigt.
Was mir fehlt: Ich frage mich, ob das Öffentlichkeitsgesetz mit dem nötigen Nachdruck durchgesetzt wurde. Der Auftrag an Professor Diggelmann dürfte dem Öffentlichkeitsgesetz unterstehen. Das Bundesamt für Kultur sollte entsprechend zur Bekanntgabe dieses Auftrags angehalten werden. Der Bericht von Frau Brekker liegt nur unvollständig vor – ein Unding für die Betroffenen. Wurden hier alle Möglichkeiten ausgeschöpft? Wurde also versucht, den Bericht auf dem Prozessweg vollständig erhältlich zu machen? Das wäre wichtig, weil die möglichst umfassende Aufarbeitung auch einen rechtlichen Impact hat.
Jürg Luginbühl, Adliswil
Kein Blumentopf
«Rechter Vormarsch: Fragen gegen die Ohnmacht», WOZ Nr. 46/24
Wenn ich mich in die Person hineinversetze, die von den «simplen» Ansagen angesprochen werden sollte, würde ich mit höchster Wahrscheinlichkeit antworten: «You lost me at: emanzipatorisch» – und sonst spätestens bei «Prekarisierung». Die linke Politik muss dringend lernen, dass mit einer solchen Sprache kein Blumentopf zu gewinnen ist.
Berni Studer, per E-Mail
Tiefpunkt
WOZ-Artikel zu den USA-Wahlen
Das Ergebnis der US-Wahlen ist eine Schande für das amerikanische Volk, die Demokratie, die Welt insgesamt. Damit haben die Kräfte der Angst, der Unmenschlichkeit, der Gier nach Macht und Profit die Oberhand gewonnen. Ein Tiefpunkt ist erreicht. Es liegt nun an uns allen, ein starkes Gegengewicht aufzubauen, sofort und von jedem Punkt dieses Planeten.
Suzanne Kunz, Basel
Enttäuschung
Zur Nahost-Berichterstattung der WOZ
Es reicht mir. Ihr hattet über ein Jahr Zeit, Geschichte und Hintergründe des etwa hundertjährigen Konflikts auch einmal detailliert aus palästinensischer und arabischer Sicht zu erörtern. Teilt ihr die offensichtliche Verachtung westlicher Journalist:innen für arabische Menschen, und akzeptiert ihr jahrzehntelange Menschenrechtsverletzungen, da es sich ja grundsätzlich um (mögliche) «Terroristen» (inklusive Frauen und Kinder) handelt? Wer terrorisiert, wer verteidigt sich? Wo sollen Palästinenser:innen leben?
Robert Clausen, per E-Mail