Algerien – Stillstand nach dem Ende der Bewegung
Das sklerotische Regime agiert immer autoritärer

Am 22. Februar 2019 gingen die Algerier:innen zum ersten Mal in Massen auf die Straße, um gegen Präsident Abdelaziz Bouteflika zu demonstrieren. Ein paar Tage zuvor hatte er verkündet, er strebe eine fünfte Amtszeit an und wolle bei den nächsten Wahlen im April wieder antreten. In den kommenden Wochen wurden die friedlichen Protestmärsche des „Hirak“ (Bewegung) immer größer. Die Militärs gerieten dadurch dermaßen in die Defensive, dass sie sich schließlich genötigt sahen, Bouteflika fallen zu lassen. Am 2. April 2019 trat er zurück.1