Autorinnen in Afghanistan (3): Gegen das Vergessen
Seit der Machtübernahme der Taliban verschaffen sich afghanische Frauen in den sozialen Medien Gehör. Mit Kampagnen wie #StopGenderApartheid knüpfen sie internationale Netzwerke – und kämpfen dafür, dass die Diskriminierung, die sie erfahren, als solche anerkannt wird.

Unmittelbar nach dem 15. August 2021 – dem Tag der Einnahme Kabuls durch die Taliban – gingen Frauen in der afghanischen Hauptstadt und anderen Orten des Landes auf die Strasse. Doch die Proteste wurden von den Islamisten unterdrückt, einige Demonstrantinnen wurden sogar festgenommen und gefoltert. Einzelne konnten mithilfe von internationalen Menschenrechtsorganisationen in die Nachbarländer oder nach Europa fliehen, andere verlegten ihre Proteste in den virtuellen Raum und veröffentlichen seither in sozialen Netzwerken und auf Websites Fotos, Videos und Manifeste. Die Fotos und Videos, die in geschlossenen Räumen aufgenommen werden, zeigen beispielsweise Frauen, die die Parolen der Strassenproteste wie «Brot, Arbeit, Freiheit» wiederholen. Manche verdecken dabei ihr Gesicht, andere nicht.