Literatur: Aus dem Büro zu den Sternen

Da liegt ein Stein zwischen den Scherben der eingeworfenen Scheibe im Schlafzimmer von Carla Mittmann. Und vor der Wohnungstür? Ein muffiger Karton mit 10 000 Dollar. Klingt das plausibel? Nicht wirklich, aber da hat sie uns mit ihrem Plauderton schon gepackt, die Protagonistin von «Stars», dem ersten Roman von Katja Kullmann. Wir folgen Carla, wie sie erst weiterhin widerwillig zur Arbeit fährt, ihre Stunden in der Möbelfirma absitzt und nachmittags als «Cosmic Charly» für fremde Menschen Horoskope schreibt – ein Überrest ihrer gescheiterten akademischen Karriere als Philosophin. Warum die passive Protagonistin, obwohl sie weder an Horoskope glaubt noch Freude an ihrem Hobby hat, ihren Job kündigt und sich als Astrophilosophin neu erfindet? Das ist nicht der einzige Zusammenhang, der ungeklärt bleibt.