Ausstellung: Die Rache am «Penisneid»

Nr. 44 –

Das Landesmuseum führt ins Reich der Schweizer Seelenlandschaften und zu C. G. Jung. Dort finden sich Abgründe, Geistesblitze, Zerwürfnisse und Gewalt, aber auch rebellische Kunst von Weltrang.

Heidi Buchers Raumabzug «Das Audienzzimmer des Doktor Binswanger»
Zum Abschied gibts Latex: Heidi Buchers Raumabzug «Das Audienzzimmer des Doktor Binswanger» in der Zürcher C.-G.-Jung-Ausstellung.   Foto: Schweizerisches Nationalmuseum

Bilder, die auch Tage nach dem Ausstellungsbesuch noch durch den Kopf spuken: die abgetragene Lederjacke von Mariella Mehr, der wunde Blick von Annemarie Schwarzenbach, das prägnante Augenpaar des Anthroposophen Rudolf Steiner. Aber auch die mit wirrem Bleistiftgekritzel gefüllte Doppelseite des Notizbuchs von Friedrich Nietzsche, die den Beginn seines Sturzes in den Wahn markiert; daneben überdimensionale «Zwangshandschuhe», «Zwangsbäder» und anderes Horrorwerkzeug aus der Frühzeit der Psychiatrie; die Antiphallusskulptur «Fillette» der Künstlerin Louise Bourgeois, die, geheimnisvoll lockend, über der betont schlichten Behandlungscouch der Zürcher Psychoanalytikerin Goldy Parin-Matthèy baumelt.

Um diesen Artikel zu lesen, haben Sie drei Möglichkeiten:

Jetzt die WOZ abonnieren Login (für Abonnent:innen) App laden und Einzelausgabe kaufen