Europas Illusion von der souveränen KI
In der Hoffnung auf eine souveräne KI-Infrastruktur machen europäische Regierungen Unsummen locker. Doch diese Technologie ist abhängig von Prozessoren, die von US-Konzernen wie Nvidia oder AMD geliefert werden. Auch über die Nutzung der Daten haben die Regierungen keine Kontrolle. Von Souveränität kann also keine Rede sein.
Im Februar dieses Jahres proklamierte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine neue Etappe der „nationalen Strategie für künstliche Intelligenz“. Der Plan sieht Investitionen in Höhe von 109 Milliarden Euro vor, unter Beteiligung von Staatsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate, von kanadischen Pensionsfonds, US-Risikokapital und heimischen Konzernen wie Iliad, Orange und Thales.
Die drei französischen Unternehmen arbeiten alle mit Blackwell-Grafikprozessoren (GPUs) des US-Konzerns Nvidia. Der Tech-Gigant produziert die von den meisten KI-Entwicklern verwendeten Chips und ist damit, gemessen am Börsenwert, inzwischen zum wertvollsten Unternehmen der Welt geworden.