Nahrungsmittelspekulation: «Mit dem Essen spielt man nicht»

Nr. 40 –

«Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln» heisst die neuste Initiative, die die Juso Schweiz zusammen mit den beiden Entwicklungsorganisationen Solidar Suisse (früher Arbeiterhilfswerk) und Swissaid und mit Uniterre diese Woche lanciert hat. Die Initiative zielt darauf ab, die Spekulation auf Lebensmittel zu unterbinden – oder wie es Swissaid auf den Punkt bringt: «Mit dem Essen spielt man nicht.»

An den Rohstoffbörsen wurde schon früher Preisabsicherung betrieben, um ProduzentInnen wie KonsumentInnen vor allzu grossen Preisschwankungen zu schützen. Diese Geschäfte waren jedoch streng reguliert. In den neunziger Jahren wurden sie liberalisiert. Nach der Immobilienkrise 2007 haben die Banken die Rohstoffbörse als neue Möglichkeit entdeckt, tüchtig Geld zu verdienen. Die UBS biete zum Beispiel einen «Agrikultur-Index» an, der auf die Preissteigerung von insgesamt zehn Grundnahrungsmitteln, insbesondere Soja, Zucker, Mais und Weizen, spekuliere, schreiben die InitiantInnen in ihrem Argumentarium.

Inzwischen ist die weltweite Nahrungsmittelspekulation auf ein Handelsvolumen von Hunderten von Milliarden Dollar angewachsen. Für die Ärmsten haben die Spekulationsgeschäfte dramatische Auswirkungen: «Für viele Haushalte in Entwicklungsländern ist bereits ein kleiner Anstieg der Lebensmittelpreise verheerend: Bei einem Preisanstieg von einem Prozentpunkt werden sechzehn Millionen Menschen in den Hunger getrieben», so die InitiantInnen.

Die Initiative will deshalb festschreiben, dass in der Schweiz ansässigen Banken, Vermögens- oder PensionskassenverwalterInnen jede Spekulation mit Agrorohstoffen und Nahrungsmitteln verboten wird.

www.spekulationsstopp.ch