Wer braucht eine linke Zeitung?: 320 000 Franken und die Reorganisation der WOZ

Nr. 22 –

Liebe Leserin, lieber Leser, herzlichen Dank! Sie haben uns schnell geholfen, unsere Finanzkrise zu überwinden: 320000 Franken sind in den letzten Wochen zusammengekommen. Rund 250000 Franken wurden der WOZ oder dem Förderverein ProWOZ direkt gespendet, der neu geschaffene Kapitalfonds des ProWOZ ist mit 70000 Franken gespeist worden. Dieser Fonds soll langfristig dazu beitragen, dass die WOZ überlebt. Wenn Sie sich daran beteiligen wollen, die Kapitaldecke unseres Unternehmens dauerhaft zu stärken, zahlen Sie 1000 Franken auf das Postkonto 80-22251-0 ein (Förderverein ProWOZ, Postfach, 8031 Zürich, Vermerk «Kapitalfonds»).

Gleichzeitig hat das WOZ-Kollektiv die notwendige Reorganisation vollzogen. Letzte Woche verabschiedete ein Plenum der WOZ-Mitarbeitenden ein neues Organisationsmodell: Die Redaktion setzt sich in Zukunft nicht mehr wie bisher aus sieben mehrheitlich kleinen Ressorts zusammen, sondern sie kann sich von drei Grossressorts aus flexibel organisieren. So versprechen wir uns mehr Synergien und Austausch in der Redaktionsarbeit.

Die schwierigste und schmerzhafteste der zum Überleben notwendigen Aufgaben war die Senkung der Personalkosten: Im Vergleich zu 2004 mussten wir 16 Prozent unseres Stellenetats abbauen. Auch diesen Prozess, bei dem wir uns von der Mediengewerkschaft Comedia beraten liessen, haben wir jetzt hinter uns. Leider konnten wir das Sparziel nicht ohne Entlassungen erreichen: Zwei Personen wurde gekündigt. Und die WOZ-Redaktion steht jetzt vor der Aufgabe, dass sie die Zeitung mit weniger Personal, aber den gleich hohen Qualitätsansprüchen machen muss. Bis zum 7. Juli ist die neue Organisation umgesetzt - Sie, liebe Leserin, lieber Leser, werden dann eine leicht veränderte Zeitung erhalten.

Die Diskussionsreihe «Wer braucht eine linke Zeitung?» geht weiter. Als Nächstes laden wir Sie ein zu einem Gespräch mit JournalistInnen der fremdsprachigen Ausgaben von «Le Monde diplomatique» aus Lateinamerika und Europa:

Donnerstag, 9. Juni, 18 Uhr, WOZ, Hardturmstrasse 66, Zürich (Tram Nr. 4 bis Haltestelle Förrlibuckstrasse). Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.