Der Schnelle Weihnachtstipp: Ein Hasler, der die Klappe hält

Nr. 51 –

Poetry-Slam, diese neuzeitliche Form des Dichterwettstreits, ist nicht nur auf den grossen Bühnen des deutschsprachigen Raums angekommen, nein, jetzt kann man sich das Phänomen auch noch unter den Weihnachtsbaum legen: Erschienen anlässlich der zweiten Schweizer Meisterschaften, die im September in St. Gallen stattgefunden haben, versammelt das erste Poetry-Slam-Quartett 32 aktive Schweizer SlampoetInnen und ordnet sie in traditioneller Quartettmanier nach fünf «messbaren» Kategorien wie: Anzahl der Auftritte, Anzahl der Texte im Repertoire, Sell-Out-Faktor (Bekanntheitsgrad), die grösste zurückgelegte Distanz für einen Slamauftritt und nicht zuletzt die für SlammerInnen höchst wichtigen «words per minute» – wer schon einmal an einem Poetry-Slam gewesen ist, weiss genau, dass SlammerInnen ihre Texte gerne in Geschwindigkeiten von bis zu 270 Wörtern pro Minute vortragen. Das hängt weniger damit zusammen, dass der Vortrag so energiegeladener wird, sondern vor allem damit, dass SlampoetInnen ganz schlecht im Kürzen sind.

Mit im Quartett enthalten sind natürlich alle aktiven Grössen der Schweizer Szene. Unter anderen die soeben gekürte Kulturpreisträgerin des Kantons Thurgau, Lara Stoll, und der amtierende Schweizer Meister, Gabriel Vetter. Und last but not least der WOZ-eigene Slampoet Etrit Hasler, dessen Karte zu den geheimen Trümpfen des Spiels gehört – wobei die Karte im Vergleich zum Original angenehm schweigsam ist. Etrit Hasler

Das erste Slamquartett: Drehundangelpunkt.
St. Gallen 2011. 10 Franken. 
www.poetryslam.ch/shop