Petition eingereicht: Lohndumping am HB Zürich
In nur zehn Tagen hat die Gewerkschaft Unia 10 000 Unterschriften gesammelt und dem Zürcher Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker (SVP) überreicht: Die Unterzeichnenden verlangen mit einer Petition Auskunft, wie er künftig Lohndumping verhindern wolle. Anlass dazu ist der Lohnskandal auf der Baustelle des Zürcher Hauptbahnhofs, wo Arbeiter aus Polen und Litauen für nur fünf bis zehn Euro schwere Isolierplatten für den Brandschutz verlegen mussten. Das kantonale Amt für Wirtschaft, für das Stocker verantwortlich ist, war in die Kritik geraten, weil es nichts getan hatte, um den Skandal zu verhindern. Die Unia fordert, dass der Kanton Baustellen beim Verdacht auf Lohndumping vorübergehend schliesst.
Die Dimension des Falls zeigen die Lohnnachzahlungen, die für die rund dreissig Arbeiter fällig werden. In Verhandlungen hat die Unia erreicht, dass die AB Brandschutz AG, die sie über Subunternehmen beschäftigte, vorerst 700 000 Franken für Nachzahlungen auf einem Sperrkonto deponieren muss. Für die ersten dreizehn Arbeiter wurde die fehlende Lohnsumme mittlerweile ausbezahlt: Sie beträgt rund 430 000 Franken. «Der Betrag auf dem Sperrkonto wird also mit Sicherheit ausgeschöpft», sagt Unia-Sprecher Lorenz Keller. Wie die «Aargauer Zeitung» unterdessen berichtete, gilt die AB Brandschutz als «schwarzes Schaf» in der Isolierbranche. Gemäss SBB habe eine Prüfung keine Anhaltspunkte dafür ergeben, die AB Brandschutz bestreitet die Vorwürfe.
Nachtrag zum Artikel «Sechzehn Meter unter der Pyramide » in WOZ Nr. 44/13.