1. Kongress der MigrantInnen: Demokratie kann nur Demokratie für alle sein!

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Sozial- und Kriminaltouristen, Scheinasylanten, Dumpinglöhne, Dichtestress, Überfremdung – das Thema Migration steht seit Jahren ganz oben auf der Liste der politischen Debatten und wird dabei stets als Bedrohung inszeniert oder als Kosten-Nutzen-Rechnung verhandelt. Die Rechte peitscht eine Gesetzesverschärfung nach der anderen durch und träumt von der Rückkehr des Saisonnierstatuts. Die anderen Parteien höselen derweil hinter der SVP her, versuchen, deren Angriffe etwas abzumildern, und beteuern, dass man die Probleme der Bevölkerung (zu der NichtschweizerInnen notabene nicht zählen) durchaus ernst nehme und die Augen nicht länger vor dem «Migrationsproblem» verschliesse, statt vorwärtsgerichtete und visionäre Forderungen zu stellen. Wer jedoch nicht zu Wort kommt, sind die MigrantInnen selbst.

Second@s Plus, Colonie Libere Italiane sowie die Gewerkschaft Unia laden nun zum «1. Kongress der Migrant_innen und Menschen mit Migrationshintergrund» am 7. Februar in Bern ein. An diesem Kongress soll ein Ausschuss, bestehend aus VertreterInnen der grössten MigrantInnengruppen der Schweiz, gebildet und ein Aktionsplan zur Bekämpfung der Fremdenfeindlichkeit lanciert werden. Die OrganisatorInnen lassen mit der Einladung auch den Entwurf für ein Manifest zirkulieren, das am Kongress diskutiert und verabschiedet werden soll.

Der Entwurf liest sich sehr vielversprechend. So fordern die OrganisatorInnen unter anderem das Recht aller Menschen auf Aufenthaltssicherheit und Bewegungsfreiheit – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. Anmelden kann man sich bis zum 16. Januar 2014 per Mail an migration@unia.ch.