Wichtig zu wissen: Sicher ist sicher

Nr. 3 –

Susi Stühlinger über die vereinten Kräfte der Behörden

Polizeischutz war derzeit überall gefragt, vor der Kesb ebenso wie vor dem Ringier-Haus. Schon fragten sich besorgte Gemüter, wie das dann in einer Woche rauskäme, wenn auch noch das Weltwirtschaftsforum (Wef) in Davos Polizeischutz beanspruchte. Zumal gemäss «Blick» eine Rekordbeteiligung erwartet wurde, inklusive Angela Merkel und François Hollande. Und schliesslich würde das Wef, das heuer unter dem Motto «The New Global Context» stattfand, mit Sicherheit das bisher relevanteste Gipfeltreffen im noch jungen Jahr sein. Ein Jammer, wenn die Kantone nicht in der Lage wären, aufgrund ihrer eigenen – im globalen Kontext mit Sicherheit vernachlässigbaren – Sicherheitsbedürfnisse die benötigten Polizeibeamtenkontingente bereitzustellen.

Zum Glück gab es auch noch die Armee mit ihrem subsidiären Assistenzdienst. Sie würde beim Schutz des Wef wieder tatkräftig mithelfen. Und das erst noch fast gratis, denn die rund dreissig Millionen Franken, die das kostete, waren ja bereits vom Volk bezahlt und von seinen VertreterInnen im Parlament genehmigt worden, und schliesslich, das wusste die Armee, mussten gewährte Kredite ausgeschöpft werden, damit sie in den folgenden Jahren wieder kämen.

Anstatt dass sie also sonst wo und wann herumfliegen und hündelen und aus knapp 700 Zaunelementen mit einer Gesamtlänge von rund 42 Kilometern sowie etwa 8 Kilometern Stacheldraht Zäune bauen müsste, durfte die Schweizer Armee ebendies für die Global Leaders tun. Fast schon ein internationaler Einsatz sozusagen – etwas, worauf man mit Fug und Recht stolz sein konnte. Möglicherweise würde es unter genannten Umständen sogar erstmals möglich sein, alle gemäss entsprechender Verordnung zulässigen 5000 Mann aufzubieten, vielleicht sogar noch einige mehr. Auf den allfälligen Ernstfall war man jedenfalls vorbereitet.

Und an der Spitze des Unterfangens stand mit Divisionär Jean-Marc Halter, Chef des Führungsstabs, ein überaus kompetenter Leader. Zwar stand im Schlussbericht zur Armeestabsrahmenübung «Stabilo Due» aus dem Jahr 2013, den Verteidigungsminister Ueli Maurer und Armeechef André Blattmann eigentlich hatten geheim halten wollen, etwas anderes, aber als Mensch durfte man ja auch einmal Fehler machen, und vermutlich war es in der Armee genau wie im Theater: Eine verpatzte Generalprobe war die Garantie für eine gelungene Premiere. Ausserdem unterstand Halter ja auch noch dem Gesamteinsatzkommando des Bündner Polizeikommandanten Walter Schlegel, der sich schon seit Jahren und bereits vor seiner Beförderung ums Wef verdient gemacht hatte, etwa als Koordinator im Kessel von Landquart. Wer derart schlimme Zeiten erlebt hatte, der wurde mit allem fertig.

Alles in allem schienen die Behörden – mit vereinten Kräften – alles im Griff zu haben. Umso besser, so brauchte man zum Schutz der inneren Sicherheit des Landes vorerst nicht auf private Sicherheitsdienstleister wie zum Beispiel die unlängst von der Pnos gegründete Organisation namens Ahnensturm zurückzugreifen.

Susi Stühlinger fährt zum Glück schon vom Bündnerland zurück, wenn das Wef beginnt.