Politour
Bosnien
Die Bosna-Quilt-Werkstatt ist ein österreichisch-bosnisches Textilkunstprojekt, das 1993 in einem Vorarlberger Flüchtlingsheim entstanden ist und bosnischen Frauen Arbeit gibt. In der Zeit des Exils war die Arbeit an den Quilts nicht nur eine Erwerbsmöglichkeit, sondern auch eine Beschäftigung gegen das Trauma von Krieg und Flucht. Seit 1998 befindet sich die Bosna-Quilt-Werkstatt in der bosnischen Stadt Gorazde. Inzwischen haben mehr als 190 Ausstellungen stattgefunden, und es gibt die Decken europaweit in öffentlichen Gebäuden und Privathäusern. Nun läuft in Luzern eine Ausstellung mit Bosna-Quilts.
Luzern RomeroHaus, Kreuzbuchstrasse 44. Ausstellung bis 28. Februar 2015, geöffnet Mo–Sa, 8.30–18.30 Uhr.
Geld
Mit Feierabendgesprächen zum Thema «Geld – Bildung – Macht» sind «ask! – Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau» in der Ausstellung «Geld. Jenseits von Gut und Böse» zu Gast. In einer Caféhausatmosphäre soll ein kreativer Prozess in Gang gesetzt werden, der den Austausch von Ideen fördert. Zum Schluss bekommen die TeilnehmerInnen Material, um selbstständig am Thema bleiben zu können. 1. Abend: «Wer Geld zu Bildung macht, bekommt Macht?». 2. Abend: «Geld, ein Erfolgsfaktor für die Karriere?». 3. Abend: «Geld – Macht und Machtmissbrauch in der Arbeitswelt».
Lenzburg Stapferhaus, Ringstrasse West 19. Mi, 25. Februar 2015, Di, 24. März 2015, Mi, 22. April 2015, jeweils 18.30–20.30 Uhr. Führungen: 18–18.15 Uhr. Informationen und Anmeldung (beschränkte TeilnehmerInnenzahl): www.bdag.ch. Ausstellung geöffnet Di–So, 10–17 Uhr, Do, 10–20 Uhr, bis 29. November 2015. Sonderöffnung: Mo, 23. Februar 2015, 10–17 Uhr. RollstuhlfahrerInnen bitte anmelden: info@stapferhaus.ch, 062 888 48 12.
Migration
Die Insel Lampedusa ist eine Art natürliche Brücke zwischen Afrika und Europa und wurde in den letzten Jahren zum Symbol von Europas gescheiterter Flüchtlingspolitik. Lampedusa steht auch für ein enges System von Überwachung, Patrouillen und Internierungslagern, das auch in der Schweiz seine Entsprechung hat. Ein Lampedusa-Festival will dem Mainstreamdiskurs über Migration Formen künstlerischen Ausdrucks entgegensetzen und präsentiert neben einem Filmprogramm Initiativen von MigrantInnen in Italien und in der Schweiz (vgl. «Eingreifen» in der «Kultour»-Rubrik ).
Zürich Rote Fabrik, Seestrasse 395, Do–So, 12.–15. Februar 2015. Programm: www.rotefabrik.ch
Letzten Oktober haben fünf internationale Netzwerke ein Alarmphone (Watch the Med, siehe WOZ Nr. 42/2014 ) in Betrieb genommen, das rund um die Uhr im Schichtbetrieb von einem mehrsprachigen Team besetzt ist und bei ausbleibender Rettung von zwischen Afrika und Europa in Seenot geratenen Menschen Druck auf Küstenwachen und Behörden ausübt. Das Schweizer Team wird zusammen mit KollegInnen aus Italien bei einer Informationstour über die Erfahrungen mit dem Alarmphone berichten. Zum Auftakt wird es ein Podium im Rahmen des Lampedusa-Festivals geben. Die TeilnehmerInnen: Judith Gleitze, die das sizilianische Büro von Borderline-Europe leitet und beim Alarmphone mitarbeitet, und Pfarrer Mussie Zerai aus Eritrea, der sich um Landsleute in der Schweiz kümmert und häufig Anrufe von Bootsflüchtlingen in Seenot erhält.
Zürich Rote Fabrik, Seestrasse 395, Sa, 14. Februar 2015, 20 Uhr.
Bern Kino in der Reitschule, Neubrückstrasse 8, Di, 17. Februar 2015, 20 Uhr.
Genf Café Gavroche, Boulevard James-Fazy 4, Mi, 18. Februar 2015, 19 Uhr.
Basel Seminar für Soziologie, Petersgraben 27, Do, 19. Februar 2015, 19 Uhr
Zürich Autonome Schule, Bachmattstrasse 59, Mo, 23. Februar 2015, 20 Uhr.
Neuenburg Garage, Di, 24. Februar 2015, 20 Uhr (Türöffnung 19 Uhr).
Im Rahmen der von der Autonomen Schule Zürich gemeinsam mit der WOZ organisierten Reihe «Die Welt am Donnerstag» geben zwei Vorträge am Beispiel der italienischen MigrantInnenbewegung einen Einblick in verschiedene Formen der Selbstermächtigung in der Schweiz der sechziger und siebziger Jahre. Es sprechen der Erziehungswissenschaftler Philipp Eigenmann und die Historikerin Sarah Baumann.
Zürich Autonome Schule, Bachmattstrasse 59, Do, 19. Februar 2015, 20 Uhr.
Service public
«Der Service public ist keine Handelsware»: Im Rahmen eines politischen Abendgottesdienstes zeigt VPOD-Generalsekretär Stefan Giger die gefährlichen Entwicklungen der «stillen Verhandlungen» im Zusammenhang mit den Deregulierungsabkommen Tisa und TTIP auf.
Zürich Kirche St. Peter (St. Peterhofstatt), Fr, 13. Februar 2015, 18.30 Uhr, im Anschluss an das Schweigen der Frauen für den Frieden von 17.45–18.15 Uhr beim Fraumünster.
Soja
Soja, Soja, so weit das Auge reicht: aber kein Baum, keine Blume, kein Vogel, kein Bach. Der Film «Vom Fluch der Soja» handelt im Westen Brasiliens, in Mato Grosso – das bedeutet «dichter Wald». Doch davon ist nicht mehr viel zu sehen. Vereinzelt wohnen Kleinbauernfamilien inmitten der Sojaplantagen. Ihr Alltag ist denkbar schwierig, der regelmässige Gifteinsatz der Plantagenbetreiber verunmöglicht ihnen biologischen Anbau. Der Film thematisiert die ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen dieser Monokulturen. Nach der Vorführung gibt es ein sozial- und umweltverträgliches Dinner mit Ansprachen, Musik und Lesungen zwischen den Gängen. Der Erlös geht an den Spezialfonds Klima und Entwicklung von Fastenopfer/Brot für alle.
Luzern Zentrum MaiHof, Weggismattstrasse 9, Fr, 27. Februar 2015, 18–22 Uhr. Kosten: 30 Franken (Wenigverdienende), 70 Franken (kostendeckend), 120–250 Franken (Solidaritätsbeiträge). Anmeldung bis 19. Februar 2015. Vorverkauf: www.ticketino.ch, 0900 441 441, bei allen Poststellen und dem NLZ-Vorverkauf, Pilatusstrasse 12.
Sri Lanka
Offiziell ging in Sri Lanka im Mai 2009 der Konflikt zwischen der singhalesischen Regierung und den tamilischen RebellInnen der Tamil Tigers um einen eigenen Staat im Norden und Osten des Landes zu Ende. Doch der Frieden ist noch immer labil, eine gesellschaftliche Aussöhnung zwischen den beiden ethnischen Gruppen ist bisher nicht gelungen. Der Journalist und Fotograf Walter Keller kennt die Insel und den Konflikt seit den siebziger Jahren. Er hat den Bürgerkrieg aus nächster Nähe miterlebt, ebenso das Scheitern verschiedener Vermittlungsversuche. «Aufbruch in eine neue Zukunft? Alltag nach dem Bürgerkrieg in Sri Lanka» ist eine Wanderausstellung mit Fotografien von Keller.
Zollikofen Reformiertes Kirchgemeindehaus, Lindenweg 3. Ausstellung bis 13. Februar 2015, jeweils 9–21 Uhr.
Steueroase Schweiz
Der Gewerkschaftssekretär Roman Künzler wird einen Vortrag über Steueroasen halten und insbesondere auf die Schweiz und ihre Rolle in der internationalen Finanzarchitektur eingehen.
Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, Mo, 16. Februar 2015, 19 Uhr.
Syrien
Wie sieht es aktuell in der Stadt Kobane aus? Wie funktioniert das politische, soziale und wirtschaftliche Leben heute in Rojava? Welche politische Perspektive steckt hinter der Selbstverwaltung fernab von Nationalstaat und Patriarchat? Songül Karabulut (Sprecherin der aussenpolitischen Kommission des Kurdistan-Nationalkongresses KNK) und Hassan Mohamed Ali (europäischer Vertreter der Partei der Demokratischen Union PYD) informieren zusammen mit dem Rojava-Solidaritätskomitee Zürich über den Widerstand und die Hintergründe der Revolution in Rojava. (Zum Thema siehe auch WOZ Nr. 23/2014 .)
Zürich Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, Mi, 18. Februar 2015, 19 Uhr.