Neues aus der Wissenschaft: Humaner töten mit Robotern?

Nr. 4 –

Arnold Schwarzenegger beschäftigt uns weiterhin – in Gestalt seines Alter Ego, als Terminator. «How to not build a Terminator», wie man es vermeidet, Killerroboter zu bauen: darüber sprach Ron Arkin, einer der weltweit profiliertesten Robotikforscher, an der Uni Zürich. Zu Beginn schneidet er «Terminator»-Ausschnitte parallel mit dem Anforderungsprofil des US-Verteidigungsministeriums für autonome Killerroboter und betont, dass das US-Militär Milliarden in deren Entwicklung stecke. «Wenn Ihre Forschung in Robotik oder künstlicher Intelligenz was taugt, klopft früher oder später das Militär an Ihre Tür», ruft er ins Publikum.

WissenschaftlerInnen wie Stephen Hawking fordern deshalb nichts weniger als einen totalen Stopp jeglicher Forschung in diesen Bereichen. Arkin hält das für illusorisch. Sein Rezept zur Verhinderung eines Killerroboters? «Technologie!» Was nach naiver Fortschrittseuphorie klingt, entwickelt sich zunehmend zu einem Mad-Scientist-Szenario. «Wir bilden Soldaten zu Killermaschinen aus – weshalb sollten wir da nicht versuchen, Roboter zu humaneren Soldaten zu machen?» Dem Roboter müsse nur ein «ethischer Code» eingepflanzt werden – et voilà, tötet die intelligente Maschine gezielter, effizienter und mit weniger zivilen Opfern.

Bloss: Warum sollte ein Roboter, der sich dank künstlicher Intelligenz selber fortlaufend updatet, auf diesen zu Beginn eingepflanzten Code zurückgreifen? Insbesondere, wenn dieser von Menschen stammt, deren ethisches Verständnis erwiesenermassen limitiert ist? Die letzte Verantwortung müsse immer in Menschenhand (lies: Ausschaltknopf) bleiben, argumentiert Arkin. Und führt seine Logik so endgültig ad absurdum. Weshalb sollte ein Killerroboter, der sich humaner als jeder Soldat aus Fleisch und Blut verhält, noch von einem Menschen gesteuert werden? Skynet, das intelligente System im Film «Terminator», hat diese Frage bereits 1984 für sich entschieden und die Terminators auf die Menschen losgelassen.

Ethisch komplexere Argumentationen im Kontext von Robotik und künstlicher Intelligenz bietet weiterhin Science-Fiction – zum Beispiel aus der Feder von Philip K. Dick.