Kolonialismus: Frantz Fanon, der Arzt im Kampf gegen die pathologischen Identitäten
Erstmals edierte Schriften werfen ein neues Licht auf Frantz Fanon: Er war Philosoph und Revolutionär, vor allem aber Psychiater. Seine Aufmerksamkeit galt den Wegen der Selbstveränderung, die Kolonisierte im Befreiungskampf einschlugen.
Frantz Fanon, der Wortführer einer Revolution der Dritten Welt, hatte viele Gesichter. «Les Damnés de la Terre» von 1961, sein berühmtestes Buch, ist ein donnerndes Manifest, das die politischen Sixties einläutete. Es verkündete den globalen Aufstand der unterdrückten Massen gegen Kolonialismus und Imperialismus. Für die einen versprach Fanon Aufruhr, Guerilla, Strassenkampf – von den palästinensischen Flüchtlingslagern bis zu den Favelas in Rio, von den Townships um Johannesburg bis zu den Banlieues von Paris. Für andere, nicht nur in Frankreich, war der Mann ein Hassprediger. Sein Kampf für den algerischen Front de Libération Nationale (FLN) entspringe, heisst es, dem heftigsten Nationalismus und einer manichäischen Weltsicht. Wieder andere sehen in Fanon einen Vordenker des Postkolonialismus. Für diese war er ein Philosoph, der eine Existenzweise von Schwarzen in einer Welt erforschte, die von Weissen definiert worden war.
Vor allem aber war Frantz Fanon Psychiater. Fast sein ganzes, kurzes Erwachsenenleben lang therapierte er PatientInnen. Bedeutete der Kolonialismus für ihn einen albtraumhaften Wahnsinn auf Weltebene, hatte das damit zu tun, dass er als Arzt im Algerienkrieg Folteropfer und Folterer behandelte.
Ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod ist nun ein Band mit seinen Schriften erschienen, der diese Zusammenhänge beleuchtet. La Découverte, die Nachfolgefirma des Pariser Verlags, der schon «Die Verdammten dieser Erde» herausbrachte, nachdem das Buch 1961 kurzzeitig verboten gewesen war, hat viel Aufwand betrieben. Die Herausgeber Jean Khalfa und Robert Young, beides Spezialisten für postkoloniale Literatur, präsentieren zwei Theaterstücke aus der Jugendzeit und politische Artikel für die französischsprachige FLN-Zeitung «El Moudjahid». Nerds werden zudem von Fanons Büchersammlung elektrisiert sein, die hier akribisch aufgelistet und kommentiert ist. Anhand der Randnotizen lassen sich Einflüsse und Bezugssysteme nachverfolgen. Michel Foucaults «Wahnsinn und Gesellschaft» scheint Fanon kurz vor dem Tod noch gekauft zu haben, Simone de Beauvoir und Mao Zedong waren wichtiger als Karl Marx, stark zerlesen und immer wieder kommentiert ist das Werk von Jean-Paul Sartre, Fanons philosophischem Fixstern.
Kind des Empire
Aber die eigentliche Sensation des Bands liegt in den psychiatrischen Beiträgen, die erstmals ediert sind. Hier gibt es einen völlig neuen Fanon zu entdecken. Deutlich erscheint eine Linie zwischen seinen subtilen Analysen des Rassismus und der militanten Wucht von «Die Verdammten dieser Erde». Diese Linie ist die Psyche der Gewalt. Kein Denker des 20. Jahrhunderts hat so komplex und eigenständig über Gewaltbeziehungen nachgedacht, vom einzelnen beschädigten Leben bis in globale Zusammenhänge.
So etwas konnte nur ein Kind eines Imperiums leisten. Fanon war ein Produkt des französischen Empire: ein karibischer Schwarzer, der in Lyon studierte und eine europäische Französin heiratete, des Jobs wegen in Algerien landete und dort für den afrikanischen Sozialismus zu kämpfen begann. 1961, nur 36-jährig geworden, starb er an Leukämie.
Frantz Fanon wurde 1925 auf der Kolonie Martinique in eine bürgerliche Familie hineingeboren (mütterlicherseits gab es Verbindungen ins Elsass, deshalb der Vorname Frantz). Während des Zweiten Weltkriegs wollte der Jugendliche der Résistance beitreten und schlug sich nach Dominica durch. Dort wurde er zurückgeschickt: zu jung. Mit achtzehn Jahren klappte es dann, er wurde über Casablanca und Algerien nach Südfrankreich eingeschifft. Bei Montbéliard wurde er verwundet, den entsprechenden Tapferkeitsorden erhielt er – ausgerechnet – von Colonel Raoul Salan, dem späteren Gründer der Rassistenterrorgruppe Organisation Armée secrète in Algerien.
Fanon studierte Medizin in Lyon, aus einer kurzen Beziehung hatte er eine Tochter, dann lernte er Marie-Josèphe Dublé (genannt Josie, 1930–1989) kennen, die sich in linksgewerkschaftlichen Kreisen bewegte. 1952 heirateten sie, und ein Sohn kam zur Welt. Im selben Jahr erschien Fanons erstes Buch, «Schwarze Haut, weisse Masken» («Peau noire, Masques blancs»). Es hätte seine Dissertation sein sollen, doch sie wurde abgelehnt. Was nicht weiter erstaunt: Das Buch ist ein Mix aus Gedichten, philosophischer Betrachtung, surrealistischen Miniaturen, Krimizitaten, psychiatrischen Fallgeschichten. Vor allem ist es eine vibrierende Sammlung von Stimmen, die die gelebte Erfahrung des Rassismus bezeugen. Schwarz ist man nicht, zum Schwarzen wird man gemacht, durch den Blick und den Massstab der Weissen. «Schwarze Haut, weisse Masken» breitet die Pathologien aus, die aus dem Wahn entstehen, Menschen in Rassen einzuteilen.
Fanon reichte eine andere Arbeit ein, mit einem enger gefassten psychophysiologischen Thema. Wie die Edition deutlich macht, war dies keine Verlegenheitslösung, sondern entsprang einem ernsthaften Interesse. Es ging um die Friedreich-Ataxie, eine Krankheit des Nervensystems. Psychiatrie bedeutete für Fanon, Körper, Psyche und Gesellschaft als Einheit zu betrachten. Fanon hatte zeitlebens ein Interesse am Körper. Rassismus wirkt durch den Körper, der Hass der Kolonisierten manifestiert sich als körperliche Anspannung, ja, Erkenntnis selbst – so Fanons philosophische Einsicht – ist gebunden an einen Körper. «O mein Leib, sorge dafür, dass ich immer ein Mensch bin, der fragt!», so endet, ziemlich lyrisch, «Schwarze Haut, weisse Masken».
Revolution in der Klinik
Als Psychiater in den Fünfzigern war Fanon einer, der Gewalt ausübte: Er verordnete Elektroschocks, Insulinkuren und Medikamententests. Er war auch einer, der das Gewaltverhältnis der Klinik reflektierte. Zu den eindrücklichsten Texten gehört ein Aufsatz über die «Raserei» – der Patient, der ausflippt, wird gewalttätig, die Klinik stellt ihn mit Gewalt ruhig. «Der Wahnsinnige steht der Gesellschaft als ‹Fremder› gegenüber. Und die Gesellschaft entscheidet, sich dieses anarchischen Elements zu entledigen. Die Einweisung bedeutet den Ausschluss, die Ausgrenzung des Kranken.»
Fanon hatte früh Gelegenheit, die grosse Einschliessung aufzubrechen. Sein Assistenzjahr verbrachte er in Saint-Alban, einer Klinik im französischen Zentralmassiv, wo revolutionäre ÄrztInnen die psychiatrische Behandlung umkrempelten. Manche hatten im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft, während der Vichy-Zeit wurde das Spital zu einem Zentrum der Résistance. Hier begannen Formen von Sozialtherapie, die das Prinzip hochhielten, die PatientInnen von Grund auf an ihrer Behandlung teilhaben zu lassen. Ein erster Schritt war, die Doktorenkittel und Schwesternuniformen abzuschaffen und die Mauer um die Klinik niederzureissen. PatientInnen organisierten sich in Vollversammlungen, die nicht nur den Alltag regeln, sondern auch die Therapie unterstützen sollten. Ebenso wie eine Einheit aus Körper und Psyche, so ging die Annahme, war ein Mensch die Schraffur seiner Beziehungen.
Fanon hatte gehofft, eine Stelle in der Karibik zu finden, aber das Ministerium teilte ihm einen Posten in der Klinik von Blida unweit von Algier zu. Wie sich Josie Fanon später erinnerte, hatte er da bereits Kontakte zu antikolonialen Militanten. Im November 1954, ein Jahr nach seiner Ankunft, brach der Algerienkrieg aus. Die Klinik war überfüllt, und es mangelte an Personal. Fanon leitete zwei Abteilungen, eine für europäische Frauen, eine für muslimische Männer. Er begann, die Reformen, die er in Saint-Alban kennengelernt hatte, in Algerien auszuprobieren. Das Nähatelier, die Kinovorführungen, die Chorkonzerte und eine eigens gegründete Hauszeitung (für die er regelmässig Artikel schrieb, die gleichfalls in der Edition abgedruckt sind) waren bei den Europäerinnen ein Erfolg – bei den muslimischen Männern dagegen eine komplette Bruchlandung. Die wenigsten konnten lesen und schreiben (geschweige denn Französisch), Chorgesang hatte keine lokale Tradition, und die importierten Filme folgten unverständlichen emotionalen Codes – noch am ehesten hätten psychologiefreie Actionfilme funktioniert, so Fanon. «Eine Soziotherapie ist nur in dem Masse möglich, wie man die gesellschaftliche Morphologie und die Formen der Geselligkeit berücksichtigt», resümierte er sein Scheitern. Fanon richtete ein «maurisches Café» ein und organisierte Besuche eines Geschichtenerzählers.
Er selbst lernte nie richtig Arabisch, Sprechstunden hielt er mit ÜbersetzerInnen ab und beklagte, die Sprachbarriere verunmögliche jedes therapeutische Gespräch. Aber er begann, Aufsätze über die algerische Gesellschaft und ihre Vorstellungswelten zu schreiben – über die Familienhäuser, die Douars, über die Dschinns, die in die Geisteskranken fuhren, und über die Marabus, die die Besessenen beruhigten. Er wollte herausfinden, wie eine Gesellschaft mit dem Wahnsinn umging. Dabei adelte er den Wahnsinn nie zu einer alternativen Rationalität, Wahnsinn war keine Befreiung aus unserem Denkgefängnis der Vernunft. Vielmehr bedeutete psychisches Leiden einen Verlust von Freiheit, eine Entfremdung, die behandelt gehörte. Aber Fanon meinte, in Algerien einen Umgang zu sehen, der den kranken Menschen weniger ausgrenzte.
Ende 1956 wurde er aus Algerien ausgewiesen. In Tunis, einer Hochburg der FLN-Exilführung, arbeitete er in einer Klinik, deren Direktor allerdings ein Rassist und Antisemit war, worauf Fanon bald die Stelle wechselte. Er begann, ein psychiatrisches Tageszentrum aufzubauen. Eine niederschwellige Einrichtung, die die PatientInnen nicht aus ihren familiären und nachbarschaftlichen Zusammenhängen herausriss und die angegliedert war an ein allgemeines Krankenhaus: Dies entsprach seinen Vorstellungen progressiver Psychiatrie, mit Nähe zur somatischen Behandlung und weniger Stigmatisierung als eine geschlossene Irrenanstalt. «Er war autoritär», erinnerte sich eine Praktikantin, «aber konnte auf andere hören, war distanziert, leidenschaftlich und begeisternd. Man stellte ihm Fragen, aber er hatte die Tendenz, Monologe abzuhalten und laut nachzudenken.»
Eine besonders strikte Kampfstellung nahm dieser rigide Arzt gegen die koloniale Psychiatrie ein. Mit gutem Grund. Hier dominierte die sogenannte Schule von Algier, die gleichermassen rassistisch war, wie sie zum wissenschaftlichen Mainstream gehörte. Für ihre VertreterInnen waren muslimische Maghrebiner von Natur aus «kriminell impulsiv». Psychiatrie war politisch – Fanon publizierte seine Attacken auf die Schule von Algier denn auch in einer FLN-nahen Zeitschrift. Gegen den biologischen und den kulturellen Rassismus begann Fanon seine Studien auf die koloniale Situation zu richten. Es galt nicht, eine «unberührte» Kultur zu entdecken. Den Ausgangspunkt bildeten die aktuelle koloniale Ausbeutung und der Widerstand dagegen. Von da aus galt Fanons Aufmerksamkeit den Wegen der Selbstveränderung, die die Kolonisierten im Prozess der Befreiung einschlugen.
Keine ethnische Nation
Im Unabhängigkeitskampf emanzipierte sich eine unterdrückte Gesellschaft selbst – so ging Fanons militante humanistische Wette. Psychische Heilung bedeutete demnach keine illusorische Rückkehr zu einer ursprünglichen, gesunden Ganzheit, zum «inneren Wesen», dem Mutterland, zu Blut und Boden, sondern eine prozesshafte, dialektische Veränderung. Es hiess, ein Bewusstsein zu entwickeln, das sich von den herrschenden, pathologischen Identitäten lossagte. Wer in Fanon den Ideologen eines Kampfs starrer Essenzen sieht, einer Art «clash of civilizations» der Dritten Welt, hat das Wesentliche dieses Denkens verpasst.
Was nicht heisst, dass dieses Denken keine militärischen Kategorien kannte. Zwar war Fanon kein Stratege, sein realer Einfluss im FLN blieb gering. Die wenigen polittaktischen Manöver, die man ihm anvertraute, gerieten zum Fiasko. Aber er dachte sehr wohl in Begriffen von Schlachtreihen – den Trennungsstrich zwischen Kolonisierten und Kolonialherren galt es unwiderruflich zu ziehen. Denn der Kolonialismus hatte bereits ein System der gesellschaftlichen Trennungen installiert. Um dieses System zu zerschlagen, müssten die Kolonisierten alles mobilisieren. «By any means necessary», mit allen notwendigen Mitteln – in der späteren Parole von Malcolm X wird eine Anziehungskraft von den Black Panthers bis zum Vietcong liegen.
In «Die Verdammten dieser Erde» heisst es, Gewalt gegen die Kolonialherren wirke für die Kolonisierten auf einer individuellen Ebene «entgiftend» und auf einer kollektiven Ebene «integrierend». Aber ist das apokalyptisch gemeint? Der Rest des Buchs stützt eine solche Deutung nicht, im Gegenteil. Das letzte Kapitel von «Die Verdammten» besteht, recht ungewöhnlich für ein Manifest, aus den klinischen Fallgeschichten von Traumatisierten – Männern, Frauen, Kindern; Opfern und Tätern.
Ebenso wenig wie Gewalt eine quasimystische Kraft war, bildete die Nation eine ursprüngliche Einheit. Fanon war auf Martinique als privilegiertes Bürgerkind mit den Fabeln von La Fontaine und dem Mythos der Französischen Revolution aufgewachsen. Später kämpfte er, ein schwarzer Atheist, dessen engste MitarbeiterInnen jüdisch waren, in einer Siedlerkolonie mit muslimischer Mehrheit für die algerische Nation gegen Frankreich. Heute, wo Nationalismus die geballte Macht reaktionärer Kräfte bündelt, muss man daran erinnern, dass einmal – vor fünf langen Jahrzehnten – die politische Vorstellungskraft der antikolonialen Kämpfe viel weiter ging als bis zur formalen Unabhängigkeit.
Fanon, der sein letztes Lebensjahr als FLN-Diplomat im soeben unabhängigen Ghana verbrachte, sah sein Engagement im Rahmen eines afrikanischen Sozialismus und – das machen die Artikel im «Moudjahid» deutlich – in kritischem Dialog mit den französischen Linken. Seine Gesellschaftsanalysen zu Algerien waren rudimentär, aber differenziert, die Bestimmung des revolutionären Subjekts, die er in «Die Verdammten» vornahm, geriet dann sehr global und vage: die entrechteten Bauernmassen und das städtische Lumpenproletariat. Es bedeutete, die halbproletarisierten Menschen der Dritten Welt zu den ProtagonistInnen eines weltumspannenden Projekts zu machen.
In einem Brief an einen iranischen Religionswissenschaftler bekräftigte Fanon seinen Säkularismus: Emanzipation müsse den bestehenden Reichtum kultureller Formen nutzen (was religiösen Ausdruck mit einschloss), aber doktrinäre Religion verhindere die Befreiung. Der FLN war von Beginn weg in Flügelkämpfen zerrissen, nach der Unabhängigkeit setzte sich genau das durch, wofür die linken Kräfte nicht gekämpft hatten: eine militarisierte Einparteiendiktatur, Islam als Staatsreligion, Rollback gegen die starken Frauenkämpfe innerhalb der Bewegung. Die Schriftstellerin Assia Djebar, eine Freundin der Fanons, dokumentierte diese Konfiszierung der Revolution eindrücklich.
Fanon für unsere Zeit?
Heute erscheint Fanons Humanismus fremd. In einer von G20-Gipfeln geprägten Gegenwart ist eine Revolution der Dritten Welt als solcher weit entfernt. Aber es lohnt sich, den Aufbruch, für den Fanons Denken steht, nicht vom Ende her zu betrachten. Als Analytiker der Gewaltbeziehungen ist er aktuell. Im Zeitalter der aseptischen Massaker durch Drohnen und der per Handyvideo verbreiteten Schlächterei haben wir eine verarmte Art, über Gewalt nachzudenken: Kult des entpolitisierten Opfers einerseits, Gewalt als Porno andererseits. Fanon, der ebenso revolutionäre Gewalt propagierte, wie er es vermied, Gewalt zu verherrlichen, zielte auf etwas anderes, wenn man so will, etwas Ärztliches, nämlich den Weg der Selbstbefreiung durch die Therapie. Die Essays über den Alltag im Kampf der algerischen Gesellschaft beschwören, dass in der Transformierung der Gewaltverhältnisse etwas Neues entstehe. Solche – militärisch erkämpften – Zonen nichtmilitärischer Gegenmacht braucht es, um Formen der Emanzipation zu erproben.
Gerade angesichts der langen Dauer von Befreiungskämpfen gilt es, gegen die Militarisierung des Geistes Beziehungen einzurichten, die nicht gewaltförmig sind. Es gibt einige Orte, in denen gerade jetzt solche Experimente stattfinden. Einer davon ist Rojava, das kurdische Gebiet im Norden Syriens, ein Spanien der heutigen Zeit.
Frantz Fanon: «Écrits sur l’Aliénation et la Liberté. Textes réunis, introduits et présentés par Jean Khalfa et Robert Young». La Découverte. Paris 2015.