Volksmusik: Trio mit Posaune

Nr. 9 –

Hatte Hans einst eine Geige, Peter eine Trompete und Kari einen Bass, so sassen sie zueinander und spielten drauflos. Man nahm zur Hand, was grad zur Hand war, und hielt sich an die Überlieferung der Polka, Mazurka und des Schottisch. Später gruppierten sich die Musiker – Musikerinnen gab es wenige – dann um die Handorgel. Sie konnte zur Not und zur Freude des Wirtes, der damit Wurst, Brot und Bier sparte, das Tanzsäli auch ganz allein füllen.

Charmant nun, wie die Posaune als der Volksmusik verloren gegangenes Instrument wieder einmal auftaucht im Trio mit der Handorgel und dem Kontrabass. Armin Bachmann spielt sie vorzüglich als Kammermusiker und nun im Trio Cappella mit Claudia Muff, einer in der Ländlermusik bekannten Virtuosin am Akkordeon, und mit Peter Gossweiler, der unter anderem auch als Jazzbassist unterwegs ist.

«Allerhand» heisst die erste CD des Trios, und es ist schön, hier zu hören, wie Musikerin und Musiker unterschiedlicher Herkunft aus der einfach gebauten Volksmusik Reichtum und Überraschung schöpfen, wenn sie geschmeidig sich die Traditionen und Gewohnheiten so zu Herzen nehmen, wie die drei es tun.

Ihre Methode: Sie zerlegen die eingängige Melodielinie – etwa von Ueli Moosers Gassenhauer «Malojawind» – und geben jedem Instrument die Melodie. Wie eine Stafette geht sie reihum, hält die Stimme und wechselt von der Melodie zur Begleitung. Schön, wie Bass und Posaune durcheinander spielend den Rhythmus halten und das Akkordeon die Melodie darüberlegt. Vom Maloja geht die Reise in die Steppen Rumäniens zur Klezmermusik, nach New York oder zu den Zäuerli ins Appenzell. Und auch Hildegard von Bingen darf mitspielen.

Wenn auch kaum so virtuos – so wird es getönt haben, bevor man übereinkam, wie eine Polka zu spielen sei. Als Hans die Geige, Peter die Trompete und Kari einen Bass zur Hand nahm und sie kurzerhand die Polka probierten.

www.triocappella.ch

Trio Cappella: Allerhand. 2017