Wichtig zu wissen: Die Maske am Kinn

Nr. 18 –

Ruedi Widmer über Menschenrechte, Besserwisserei und die Impfung

Lasst die gegen jegliche Menschenrechte in den Spitälern gefangen gehaltenen Coronakranken frei! Nur mit ihnen können wir die Hühner- und Schweineimmunität und anverwandte Seuchen wie Sars, Soros, SMS, AHV und ADSL innert nützlicher Frist auf die ganze Bevölkerung ausweiten. Damit kann die kränkelnde Wirtschaft endlich noch kränker werden (krank × krank = gesund) und die übersterbliche Bevölkerung flächendeckend und demokratisch legitimiert in Würde wegdämmern.

Solches schreibe ich zwar selber, lese aber Ähnliches im Internet. Die Menschheit seucht dank der Coronakrise nämlich den evolutionären Schritt von der Wissensgesellschaft zur Besserwissensgesellschaft viel schneller durch als angenommen. Bereits seit 2010 ist ein höheres Besserwissen feststellbar. Ignoration ist weltweit eine Tatsache, und die Ignoration wird durch das Internet angetrieben. IgnorantInnen folgen den Internetströmen und sind sehr wichtig für die Entwicklung hin zur Besserwissensgesellschaft. Nur mit bereits Wissenden ist der Schritt nicht möglich, weil die Besserwissensrate zu tief ist (0,7 pro Wissenden).

Die Besserwissensgesellschaft ist auch deshalb der Wissensgesellschaft überlegen, weil sie wesentlich weniger Fakten benötigt, dazu weichere, flexiblere. Das senkt sowohl den Energieverbrauch als auch die Ausgaben der öffentlichen Hand. Es braucht keine teuren Bildungseinrichtungen, es reicht das einfache «Stichwortgeben» durch den Lehrer oder Besserwissensleiter, das sich leicht übers Netz (etwa Facebook, Twitter) ins Homeschooling jedes Bürgers, jeder Bürgerin, leiten lässt. Der Rest läuft im Echoraum des Webs quasi automatisch, und das Besserwissen ist ein sich selber fortpflanzender Strom, der sich in einen Rausch verwandelt und zu ungezügelten menschlichen Taten führt, die die Welt besser machen.

Die Maske am Kinn ist diesen Sommer die Sonnenbrille im Haar.

Die FDP geht übrigens schon wieder mit der Wirtschaft Gössi.

Wer die NZZ nicht mehr aushält, sollte es mal mit der «Weltwoche» versuchen.

Die Schweiz kann keine Coronaimpfstoffe mehr herstellen, weil sie ihre Impffabrikation (Berna Biotech) gewinnbringend ins Ausland verkauft hat. Trifft das auf alle Impfstoffe zu? Nein, an Impfstoffen gegen die Realität gibt es nämlich keinen Mangel. Die Realität gilt zwar als ausgerottete Krankheit, flackert aber immer wieder auf. Sie tötet Liebgewordenes wie Kampfjetbeschaffungen, Steuersenkungen, Dividendenauszahlungen, Firmenverkäufe ins Ausland, neoliberale, nationalistische und esoterische Traumbilder. Deshalb wird in der Schweiz seit Jahrzehnten flächendeckend gegen die Realität geimpft. Grosse Impfstoffhersteller heissen NZZ, «SonntagsZeitung», SVP, FDP, «Weltwoche». Auch ausländische Impfanbieter wie Youtube, KenFM, Sputnik TV, RT Deutsch, AfD und andere mischen im Schweizer Markt mit. Verabreicht wird die Impfung teilweise total archaisch über Zeitungspapier, aber vor allem mithilfe von 5G über Internet. Deshalb ist 5G sofort zu stoppen!

Auch der designierte Nachfolger und Bruder des gerüchteweise toten nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un, Kim Jong-chol, ist in Bern zur Schule gegangen. Damit ist der grosse Einfluss, den das Sozialistische Politbureau Schweiz SPS (bekannt auch als «Bundesrat») unter Leitung von S. Sommaruga und A. Berset auf Pjöngjang hat, weiter gesichert. Das auch «Doppelkim» genannte Brüderpaar wurde in den Neunzigern in Bern (in der Reitschule) in Seuchensozialismus ausgebildet. Nordkorea gilt deshalb als Berner Unterland.

Ich habe mir soeben gegen meine Coronaverspannungen drei Deziliter Pinselreiniger gespritzt, deshalb muss ich langsam zum Schluss der Kolumne kommen. Erfahrungsgemäss beginne ich nämlich nach einigen Minuten, komische Sachen zu schreiben.

Ruedi Widmer ist eidg. dipl. Coronartoonist in Winterthur.