GletscherInitiative: Wandern für Verbesserung

Nr. 35 –

Das CO2-Gesetz ist an der Urne abgestürzt. Nun setzen viele ihre Hoffnung auf eine zukunftsgerichtete Klimapolitik in die Gletscherinitiative. Diese fordert bis spätestens 2050 einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und eine Absenkung der Emissionen auf netto null. Ein Ziel, das dringender denn je ist.

Mittlerweile hat der Bundesrat seinen direkten Gegenentwurf zur Initiative vorgestellt. Als betroffenes Alpenland habe die Schweiz ein «ureigenes Interesse» daran, den Klimawandel zu begrenzen. Doch die Initiative gehe zu weit. Der Bundesrat bekennt sich zwar zum Netto-null-Ziel, will aber fossile Brennstoffe nicht per se verbieten. Man müsse den unterschiedlichen regionalen Abhängigkeiten von Benzin und Gas Rechnung tragen. Auch sollen Ausnahmen bei Armee, Polizei oder Rettungsdiensten möglich sein.

Die InitiantInnen begrüssen, dass sich der Bundesrat für einen wirksamen Klimaschutz ausspricht. Gleichzeitig bedauern sie die Abschwächung gegenüber dem Initiativtext. «Der neuste Bericht des Uno-Klimarats IPCC zeigt, dass die Gletscherinitiative nur das Minimum dessen fordert, was nötig ist», sagt Mitinitiant Marcel Hänggi. «Der Bundesrat jedoch will keinen konsequenten Ausstieg aus den fossilen Energien und führt einen Vorbehalt der wirtschaftlichen Tragbarkeit ein.»

Nun liegt der Ball beim Parlament, das den Gegenentwurf verbessern oder verwässern kann. Um Druck zu machen, organisiert die Gletscherinitiative am 12. September einen nationalen Aktionstag mit über zwanzig verschiedenen geführten Wanderungen in der ganzen Schweiz. Darin werden Klimathemen wie Gletscherschwund, ökologische Landwirtschaft, Biodiversität oder Wassermangel diskutiert. Am Fusse des Basòdinogletschers im Maggiatal findet zudem eine Gedenkfeier für Klimagerechtigkeit statt.

Zum Mitwandern anmelden kann man sich unter www.gletscher-initiative.ch/wanderungen.