Von oben herab: Das ABC der Geldwäsche
Stefan Gärtner belegt die Redlichkeit der Credit Suisse
Helle Empörung in der (sauberen) Schweiz: Laut Recherchen der «Süddeutschen Zeitung» hat die angesehene Zürcher Credit Suisse «brutalen Machthabern, korrupten Politikern, Kriegsverbrechern und anderen Kriminellen über Jahrzehnte Zugang zu ihren Konten ermöglicht […]. Die Recherchen lassen daran zweifeln, dass die Credit Suisse ihren Sorgfaltspflichten bei diesen problematischen Kunden immer nachgekommen ist.» Widerspruch kommt von Jörg Gasser, dem Geschäftsleiter der Schweizer Bankiervereinigung, der die Recherchen als «ungenau und einseitig» bezeichnet und ein «klischiertes Bild» kritisiert hat: «Fakt ist, dass die Schweiz die internationalen Standards konsequent umsetzt und über eine strenge Regulierung verfügt, um Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung zu verhindern.»
Fakt ist sogar, dass die strenge Geschäftspflegeanleitung der Credit Suisse die superstrengen Geldwaschregeln der Schweiz noch übertrifft, wie eine porentiefe Recherche der WOZ belegt.
Stefan Gärtner (BRD) war Redaktor bei der «Titanic» und ist heute Schriftsteller und «linksradikaler Satiriker» («Die Zeit»). An dieser Stelle nimmt er jede zweite Woche das Geschehen in der Schweiz unter die Lupe.Sein Buch «Terrorsprache» ist im WOZ-Shop erhältlich unter www.woz.ch/shop/buecher.