100 Wörter: Gegen den Verfall

Nr. 14 –

Auf wackligen Brettern stehen, Gewichte heben, sich in Maschinen einspannen sowie eher traditionelle Körperertüchtigungen wie Laufen oder Radfahren waren inzwischen nötig, um dem Verfall des eigenen Körpers entgegenzuwirken. Was mitunter so viel Zeit in Anspruch nahm und zu solcher Erschöpfung führte, dass Sustenkopf seinen gestählten und geschmeidig gehaltenen Körper nur noch aufs Sofa legen und mit der hart erarbeiteten Dynamik gar nichts anfangen konnte, ausser sich zu sagen, dass sie wahrscheinlich doch zu irgendetwas gut sei. Trotzdem beschlichen ihn zuweilen Zweifel, ob sich denn der Aufwand tatsächlich lohne oder ob es nicht besser wäre, von Anfang an liegen zu bleiben.

Stephan Pörtner ist Krimiautor («Köbi der Held», «Stirb, schöner Engel», «Mordgarten») und lebt in Zürich. Letzten Herbst ist sein neuster Köbi-Krimi, «Pöschwies», im Bilgerverlag erschienen. Für die WOZ schreibt er Geschichten, die aus exakt 100 Wörtern bestehen. Eine Auswahl unter dem Titel «100 Mal 100 Wörter» sowie «Mordgarten» und «Pöschwies» sind im WOZ-Shop www.woz.ch/shop als Buch erhältlich.