Tipp der Woche: Schweigen aus Angst und als Protest

Zwei grosse Werke über den Krieg an einem Abend: Im Roman «Sofia Petrowna» beschrieb die russische Autorin Lydia Tschukowskaja Ende der dreissiger Jahre den stalinistischen Terror im sowjetischen Totalitarismus, in dem Menschen verschwanden und alle schwiegen. Geschwiegen wird auch in der Parabel «Republik der Taubheit» des Ukrainers Ilya Kaminsky. Doch hier wird das Schweigen einer fiktiven belagerten Stadt zum Protest der Bewohner:innen. Regisseurin Barbara-David Brüesch inszeniert in St. Gallen die beiden Bücher – zwischen den Stücken gibt es ukrainischen Borschtsch aus der Küche der Lokremise.
«Sofja Petrowna / Republik der Taubheit» in: St. Gallen Lokremise, Do, 17. Oktober, 19 Uhr (Premiere), Di, 22. Oktober, Sa, 26. Oktober, Do, 31. Oktober 2024, jeweils 19 Uhr. Weitere Aufführungen bis Anfang Dezember. www.konzertundtheater.ch