Rundgang in Zug: Unruhe im Steuerparadies

Nr. 46 –

Zug ist der Kanton mit der tiefsten Steuerbelastung. Jetzt soll sie weiter sinken und noch mehr Geld anlocken. Doch schon heute stossen die vielen Reichen auf Ablehnung.

Lounge im Strandbad Zug
In der Seebadi waren die Zuger:innen früher unter sich, heute fühlen sich manche von Expats an den Rand gedrängt. Foto: Strandbad Zug

«Früher», sagt Osy Zimmermann, «wohnten hier einfachere Leute.» Wir sind mit dem 77-jährigen Sänger, Kabarettisten und Träger des Salzburger Stiers unterwegs in der unteren Altstadt von Zug. Zimmermann kennt die jüngere Geschichte Zugs aus eigener Anschauung. «Hier gab es kleine Handwerksbetriebe und Quartierbeizen.» Jetzt prangt farbenprächtiger Wohlstand an den Altstadtfassaden. Alt ist hier nichts mehr. Wo früher eine beliebte Quartierbeiz war, können Betuchte in eines der besten Boutiquehotels der Schweiz einchecken, ins «La Colombe» – für 400 bis 500 Franken die Nacht. Teil des Hotels ist das Restaurant Taube, auf der Seeterrasse kann man sich an einem Gourmetmenü aus der durch Michelin geadelten Küche gütlich tun. Die Handwerksbetriebe sind weitgehend verschwunden, viele Liegenschaften wechselten für Millionen die Hand.

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