Oper: Klangmagie und Kolonialismus

Eine in Braunton gehaltene, kaum beleuchtete Drehbühne, manchmal bewegt sie sich im Gegenuhrzeigersinn, manchmal nicht. Sie verbreitet eine magische Grundstimmung, die zu dieser Oper bestens passt: «Das grosse Feuer» verhandelt die grossen Themen Sprache und Sprachlosigkeit. Bestes Medium dafür ist für den siebzigjährigen, in Schaffhausen geborenen und in Österreich lebenden Komponisten die Stimme. Er verwebt gesungene und geflüsterte Mikrotöne zu betörenden Klangschwärmen, um die dramaturgische Handlung rein musikalisch auszudrücken. So scheinen einzelne Klänge überraschend aus der Stille hervorzutreten und ebenso unerklärlich wieder zu verschwinden.