US-Aussenpolitik: Der Koloss mischt einen Kontinent auf
Säbelrasseln, Massenausschaffungen, neue Zölle: Donald Trump treibt den US-Imperialismus in Lateinamerika weiter voran.
Jetzt macht Nayib Bukele auf Hollywood. Der salvadorianische Autokrat postete am Montag ein Video auf X, das in kürzester Zeit ein Millionenpublikum erreichte. Darauf zu sehen: junge Latinos, angeblich «extrem gefährliche Kriminelle», die nachts von schwer bewaffneten Militärs auf einem Flughafen empfangen, unsanft geduckt herausgeführt, geschoren und weggesperrt werden. Die zynische Antwort von Donald Trump folgte in einem Repost: «Thank you, President Bukele, for giving them such a wonderful place to live!»
Um Millionen Flüchtlinge in den USA zu terrorisieren, hatte Trump bereits vor vierzehn Tagen 238 angebliche Mitglieder der Drogenbande Tren de Aragua rechtswidrig nach El Salvador ausweisen lassen, wo sie jetzt in Bukeles für 40 000 Insassen angelegtem Hochsicherheitsknast schmoren. Zwar musste die US-Regierung bald einräumen, dass über hundert der Deportierten gar keine Straftaten begangen hatten. Aber egal – für Gewaltenteilung interessiert sich Trump ebenso wenig wie Bukele.