Wahlen in Albanien: Sozialistisch nur dem Namen nach
Die Sozialistische Partei macht liberale Politik, die rechte Opposition setzt auf sozialdemokratische Parolen. Inhalte sind im albanischen Wahlkampf aber ohnehin zweitrangig.

Elio Shyti ist 2016 gegangen. Der 36-Jährige arbeitete daraufhin als Softwareentwickler in Nürnberg, seine Frau als Ärztin. Mit ihren zwei Kindern konnten sie sich in Deutschland ein neues Leben aufbauen. Aber Shyti ist für den Wahlkampf nach Albanien zurückgekehrt. Er steht unter einem Mandarinenbaum im Garten einer alten Villa im Gassengewirr der Hinterhöfe von Tirana. Hier trifft sich die junge linke Partei Lëvizja Bashkë (Bewegung Gemeinsam), die vom 44-jährigen Universitätsprofessor Arlind Qori angeführt wird. «Linke Politik hat Albanien all die Jahre gefehlt», sagt Shyti, «denn das einzige Sozialistische an der Regierungspartei ist ihr Name.»