Rohstoffabbau im Kongo: Wettlauf um Kupfer und Kobalt
Chinesische Unternehmen haben sich den Zugriff auf die wichtigsten Rohstoffquellen Afrikas gesichert. Die EU und die USA wollen mit der Modernisierung einer kolonialen Bahnlinie im Kongo dagegenhalten. Kann davon auch die lokale Bevölkerung profitieren?

Zwischen Macht und Ohnmacht ist ein Gitter aus feinem Draht gespannt. Christian Ngoy steht davor. Er trägt abgewetzte Jeans und ein staubiges T-Shirt, an seinen Händen klebt getrockneter Schlamm. Noch vor ein paar Minuten ist Ngoy durch ein Erdloch gekrochen und hat Kupfer aus den Tiefen des Bodens gekratzt. Jetzt steht er da, in einer Wellblechhalle einer Mine am Rand der Grossstadt Kolwezi im Süden des Kongo. Vor diesem Gitter an Ankaufstand Nummer 7.
Ngoy blickt durch die engen Maschen hindurch auf einen kleinen orangefarbenen Apparat. Es ist das Gerät, auf das es jetzt ankommt. Zwei Männer fummeln daran herum. Beide haben helle Haut und einen gelangweilten Blick. «2,23 Prozent», sagt einer. Das Gerät misst den Kupfergehalt von Erzen. Angeblich.