Ein Traum der Welt: Künftige Citizens

Nr. 34 –

Annette Hug hört eine radikale Stimme aus New York

Trump soll mir das Englische nicht verleiden. Als Antidot wirken Verfremdungen, zum Beispiel Bernard Cerquiglinis Buch «La langue anglaise n’existe pas» (Es gibt keine englische Sprache). Der französische Linguist versteht modernes Englisch als Museum eines dialektalen Altfranzösisch, das normannische Eroberer im 11. Jahrhundert über den Ärmelkanal exportiert haben. Gleichzeitig ist es die schnelle, bewegliche Sprache, in der sich globale Gegenwart artikuliert. Man nehme das alte fränkische Wort «stopfon», das verdächtig an deutsches «stopfen» erinnert und auch tatsächlich «ausfüllen mit irgendwas» bedeutet, sich in ein französisches «estoffe» verschleift, was im 16. Jahrhundert die Bedeutung «Textil, Gewebe» annimmt. Übers Niederländische schlage sich diese Engführung im deutschen «Stoff» nieder, steht in Grimms Wörterbuch. Nur im Englischen «stuff» bleibt, um zwei «e» gekürzt, die alte Bedeutung von «estoffe» erhalten: «irgendein Zeug».

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