Offensive auf Gaza-Stadt: «Der Taxifahrer kam nicht mehr»

Nr. 38 –

Trotz grosser internationaler Kritik marschiert die israelische Armee in Gaza-Stadt ein. Sawsan Al-Ajouri, eine junge Autorin, versucht zu fliehen.

Sawsan Al-Ajouri meldet sich am Dienstag gegen 15.30 Uhr. Es ist der Tag, an dem Israel die Bodenoffensive in Gaza-Stadt begonnen hat. Sie schreibt über einen Messengerdienst, dass sie mit ihrer Familie seit zwei Stunden an der Nasser-Strasse im Stadtzentrum ausharre. Am Morgen habe der Hausmeister des Gebäudes, in dem sie mit ihrer Familie untergekommen war, einen Anruf des israelischen Militärs erhalten: Das Haus müsse sofort geräumt werden, es stehe mit weiteren Gebäuden in der Nachbarschaft auf der Abschussliste.

Al-Ajouri, 29 Jahre alt, ist Autorin und Dichterin aus dem Norden Gazas. Gelegentlich schreibt sie für die «taz». Sie und ihre Familie sind mittlerweile schon mehrfach vertrieben worden – nun also erneut. Sie habe gewusst, dass der Tag kommen werde, schreibt sie, und schon für drei Tage zuvor ein Taxi bestellt, das sie, ihre Eltern und ihre Brüder nach Deir al-Balah hätte bringen sollen. Die Stadt im Süden liegt nördlich der vom israelischen Militär ausgerufenen «humanitären Zone» al-Mawasi.

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