Film: Deckname Friedrich Schiller
«Eigentlich brauch ich noch keinen Treppenlift», sagt der alte Mann, nachdem man ihn hat das Geländer runterruckeln sehen, «aber er muss in Schuss gehalten werden.» Er schmunzelt in die Kamera seiner Enkelin, und man mag ihn sofort. Schaut ihm beim Blumengiessen im Garten zu, beim Turnen im Bett. Seine Welt ist eng geworden, die Frau längst gestorben, Super-8-Einspielungen zeigen eine fröhliche junge Frau am Strand. Sie habe nie darüber reden können, sagt er, was ihr als Kind widerfahren sei. Der Enkelin will er jetzt von seinem Leben zu erzählen versuchen. Er setzt ein mit dem älteren Bruder, der sich begeistert der Waffen-SS anschloss und an der Ostfront als «Kanonenfutter» endete; berichtet vom Vater, der sich kurz darauf das Leben nahm.