Im Réduit-Staat (Teil 2): Die «totale Landes­verteidigung»

Nr. 48 –

Ab 1941 wird das Réduit zu einer hochmilitarisierten Zone ausgebaut, die im Kriegsfall auch eine staatliche Funktion übernehmen soll. Der Bundesrat unterstützt die Pläne. Für das Mittelland hingegen wird hinter dem Rücken der Bevölkerung die Zerstörung der Infrastruktur, der Industrie und der öffentlichen Verwaltung vorbereitet.

Collage von Marcel Bamert: historische Fotos, Ausschnitte aus militärischen Karten und ein Zitat
Geheime «Weisungen an die bürgerlichen Behörden für den Kriegsfall» von Bundesrat Karl Kobelt, 13. April 1942. Quelle: Bundesarchiv; Fotos: Keystone, ETH-Bildarchiv, Bundesarchiv

Im Dezember 1941 wendet sich Bundesrat Karl Kobelt an General Henri Guisan. Er will von ihm wissen, «ob und inwieweit im Kriegsfall im besetzten Gebiet die Verwaltung aufrechtzuerhalten sei». Der St. Galler Freisinnige, seit Jahresbeginn Vorsteher des Militärdepartements, ist der Ansicht, dass die öffentliche Verwaltung grösstenteils eingestellt werden müsste. Anders als sein zögerlicher Vorgänger Rudolf Minger schaltet er sich mit klaren Vorstellungen in die Réduit-Strategie ein. Der Ingenieur ist ein Mann der Zahlen.

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