Erdbeben­katastrophe: Wie helfen?

Auch am fünften Tag fehlen Worte und Vorstellungskraft, um das Ausmass der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien zu fassen. Über 22 000 Todesopfer wurden bereits gezählt, Tausende bleiben vermisst. Auch wenn die Chancen immer kleiner werden, in der winterlichen Kälte noch Überlebende zu bergen, wird in den Trümmern weitergesucht. Aufgeben ist keine Option, noch lange nicht.

Manche Schlüsse lassen sich mittlerweile ziehen: In beiden betroffenen Ländern waren Regierungen und Behörden nicht ausreichend auf die Erdbebengefahr vorbereitet – sämtlichen Warnungen zum Trotz. Und die humanitäre Hilfe erreicht nicht alle betroffenen Gebiete im selben Mass.

In Syrien will Machthaber Baschar al-Asad die Situation nutzen, um die Aufhebung internationaler Sanktionen gegen sein Regime zu erzwingen. Und in der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdoğan mutmasslich die Nutzung von Twitter einschränken lassen, um Kritik an der Vernachlässigung der Erdbebengefahr seiner Regierung zu unterbinden. Mehr noch: Das türkische Militär hat am Dienstag sogar Luftangriffe gegen kurdisch kontrollierte, vom Erdbeben betroffene Gebiete im Norden Syriens geflogen.

Meine Gedanken sind bei allen Menschen im Katastrophengebiet, und genauso bei jenen, die sich in diesen schlimmen Tagen um Verwandte und Bekannte sorgen. Wie immer stellt sich die Frage: Wie helfen?

Spendet, wenn ihr könnt. Ich habe ein paar Vorschläge: Der Kurdische Rote Halbmond (Heyva Sor) ist im kurdischen Katastrophengebiet Syriens engagiert. Die Weisshelme, eine Zivilschutzorganisation in Nordsyrien, birgt und versorgt Menschen in den Regionen, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. In der Türkei haben der Such- und Rettungsverein Akut und die Hilfsorganisation Ahbap des Musikers Haluk Levent Rettungsteams und San­itäter:in­nen ins Katastrophengebiet entstandt. Auch die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation Medico International ist in den betroffenen Gebieten sehr gut vernetzt.

Fakten, Fakten, Fakten: Der Oberleguan rückt die Dinge zurecht.