Falsche Regeln im Fussball

Seit 2019 werden Spiele im Schweizer Profifussball von einem VAR (Video Assistant Referee) begleitet, der in einem Keller in Volketswil vor mehreren Bildschirmen sitzt, um den Schiedsrichter per Funk auf allfällige Fehlentscheide hinzuweisen – sodass dieser bei Bedarf fragliche Szenen auf einem Bildschirm am Spielfeldrand nochmals anschauen kann. Damit war die Hoffnung verbunden, den Fussball gerechter zu machen.

Das Gegenteil ist der Fall. Beispielhaft dafür ist das Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich vom vergangenen Sonntag: Kurz vor Spielschluss geht ein Zürcher im Basler Strafraum zu Boden. Der Schiedsrichter gibt Elfmeter, der VAR bleibt stumm. Tausende TV-Zu­schauer:in­nen sehen in Zeitlupenaufnahmen, dass es sich nicht um ein Foul, sondern um eine «Schwalbe» handelte. Der FCZ versenkte den Penalty – und gewann. Tags darauf sagte dann selbst der Schiedsrichter, dass sein Entscheid falsch gewesen sei.

Was lernen wir daraus? Technologischer Fortschritt führt nicht unbedingt zu mehr Gerechtigkeit. Doch wie im richtigen Leben liegt das Problem nicht nur bei fehlbaren Rich­ter:in­nen, sondern auch bei falschen Regeln. Am eklatantesten zeigt sich das bei Ballberührungen mit der Hand im eigenen Strafraum. Seit eine Regel diese mit Penalty bestraft, selbst wenn der Verteidiger aus kurzer Distanz angeschossen wird und nicht ausweichen kann, ist die Zahl von Spielen, die durch Elfmeter entschieden werden, gestiegen. Dass eine unfreiwillige Berührung gleich streng bestraft wird wie eine absichtliche, widerspricht jedem Gerechtigkeitsempfinden. Darum mein Vorschlag: Penalty bei eindeutig absichtlicher und indirekter Freistoss bei unfreiwilliger Berührung. 

Fakten, Fakten, Fakten: Der Oberleguan rückt die Dinge zurecht.