Wichtig zu wissen: WOKE-22

Nr. 6 –

Ruedi Widmer sagt, was Esther Friedli jetzt tun muss

Einst mühte sich die Medizin mit dem BSE-Rinderwahnsinn ab, heute mit dem SVP-Genderwahnsinn, wobei es ja eigentlich korrekt nach Duden (der neuen Bibel der Rechtspopulisten) Genderterror und Wokewahnsinn heisst. Der Wokewahnsinn wurde aus China eingeschleppt (böse Zungen behaupten, aus den USA).

SVP-Bundesrätin Esther Friedli, die Anfang Jahr erstmals breitenwirksam auf die Gefahr hinwies, sollte nicht mehr nur «die Lage beobachten», sondern wirklich etwas gegen den Wokewahnsinn tun, denn er wird nachweislich über Weissweintröpfchen weitergegeben. Auffällig war die Zunahme der Fälle nach der SVP-Party im Albisgüetliloch, bei der sich viel SVP- und AfD-Prominenz ansteckte und von wo aus sich das Virus (medizinisch WOKE-22) über die halbe Schweiz verbreitete.

Noch ist unklar, woher der Wokewahnsinn stammt. Nachgewiesen ist, dass er 2022 erstmals aus SVP-Präsident Chiesas Mund austrat. Kurz vorher muss das Virus vom Tier auf den Menschen übergesprungen sein. Als ursprünglicher Träger wird der chinesische Wok vermutet, ein pfannenförmiges Wesen mit einem oder zwei Griffen. Über Steinpilzrisotto aus dem Wok könnte WOKE-22 in Chiesas Magenschleimhaut gelangt sein. Die Symptome sind dramatisch: Wer sich ansteckt, darf nicht mehr sagen, was er will.

Christian Dorer, Virologe, Chefredaktor und Institutionsdirektor an der Ringié in Zürich, sollte eine Standleitung zu Bundesrätin Friedli einrichten, damit der Wokewahnsinn medial gemeinsam mit dem Bund bekämpft werden kann – auch als Wiedergutmachung des Schadens an der inzwischen wohl von der SVP in den Tiefen der Nordsee gesprengten Standleitung von der Ringié zu Bundesrat Bersets Kommunikationsmann Peter Lauener.

Das Departement Friedli muss nun zusammen mit dem «Blick» eine Verhaltenskampagne lancieren mit einerseits Abstand, Schulschliessungen, Maskenschutz, Trennwänden zwischen Land- und Stadtbevölkerung sowie Hamsterkäufen und andererseits Zertifikaten, Impfungen und Schlachtungen (Letzteres nur bei BSE). Die internationale Pharma sollte schnell Impfstoffe auf Basis irgendwelcher Ingredienzien (etwa Pfefferminze und Bachblüten) herstellen und allen Menschen zugänglich machen, und es braucht Impfzentren.

Diese sollten von den lokalen SVP-Sektionen aufgebaut werden, denn die SVP hat das Virus entdeckt oder möglicherweise sogar einfach erfunden, und diesmal sollte die schweizerische Zivilgesellschaft nicht den Fehler wie China machen, das den Entdecker und Überbringer der unerfreulichen Botschaft, den Arzt Li Wenliang aus Wuhan, mundtot gemacht hat. Auch ist der Partei hoch anzurechnen, dass sie ihr eigenes Virus mit Plakaten und auf Social Media sofort überall verbreitet, damit es von jedem und jeder persönlich mit dem Wahlzettel bekämpft werden kann (Eigeninitiative).

Die Partei hat auch die Fähigkeit, ganze Millionenstädte des mit seinen fünfzehn Millionen Einwohner:innen völlig übervölkerten Mittellands abzuriegeln. So kann sie eine Null-WOKE-Politik durchsetzen. Die Leute können noch so lange auf den Balkonen der verdichteten Hochhauswohnungen in Schwamendingen, Bethlehem oder Muttenz mit Schöpflöffeln auf Wokepfannen hauen: Beendet wird die Ausgangssperre erst, wenn die hinterletzte Einwohnerin die SVP wählt.

Mit Spionageballonen kundschaftet die Partei aus, wo noch Badranstellungen der SP sein könnten. Im Südschweizerischen Meer (bei Brissago) schüttet die SVP künstliche Inseln auf und entsendet zudem den Luftzugträger «Marco Chiesa» in den Luganersee. Das Ziel der Wokewahnsinnsoperationen ist der Wahlsieg im Herbst und als Beifang die Amtsenthebung von SP-Bundescancler Alain Berset. Bei den Gegner:innen der Partei sollten eigentlich nun alle Trychlerglocken läuten.

Ruedi Widmer ist Cartoonist in Winterthur und nur normal wahnsinnig.