10 000 für eine offene Schweiz: Schön dicht, aber stressfrei

Nr. 10 –

Horrorvorstellungen im Vorfeld gab es zuhauf: ein peinlicher Auftritt, 2000, 3000 Leute, verloren auf dem viel zu grossen Bundesplatz. Aber so kam es zum Glück am letzten Samstagnachmittag nicht.

Schon die unbewilligte «Vordemo» gegen Rassismus stimmte optimistisch: über 1000 Personen, eine angenehme Mischung aus Entschlossenheit und guter Laune, schwarze Kleider, aber auch viele bunte Ballone. Noch schöner war das Ankommen auf dem Bundesplatz, denn da standen schon 10 000  andere. Schön dicht, aber kein Stress.

Die sechzig Organisationen, die zur Kundgebung «für eine offene und solidarische Schweiz» aufgerufen hatten, hatten wohl nicht mit so vielen gerechnet. Sonst hätten sie eine bessere Soundanlage bestellt. Schade, dass im hinteren Teil des Platzes das schöne Gedicht von Guy Krneta nur schlecht zu verstehen war: «Es git nid Schwyzer u Angeri. Di Angere gö dür üs düre.»

Dafür kursierte ein anderer Text: «Für eine kosmopolitische Schweiz 2.0 – gegen den eidgenössischen Alptraum!» von der Organisation Second@s plus. Das wütende und präzise Manifest erinnert an ein paar nur zu gern verdrängte Wahrheiten, zum Beispiel: «Es gibt kein Einwanderungsproblem. Es gibt ein, zwei, drei, viele Gerechtigkeitsprobleme.»

Das Manifest ist auf www.secondos-plus.ch 
zu finden, einige Reden der Kundgebung auf www.journal-b.ch.