Wichtig zu wissen: Osterferien im Iran

Nr. 17 –

Susi Stühlinger über eine diplomatische Mission der SVP

Die Ostermärsche anlässlich des Cupfinals waren einigermassen friedlich verlaufen. Dies wohl auch, weil die Fans es offenbar versäumt hatten, den vor dem Wankdorfstadion eingesetzten Wasserwerfer mit Ostereiern zu bewerfen, wie es die Thüringer Polizei bei ihrem jüngsten Manöver getan und damit das moderne mobile Einsatzfahrzeug in schwerem Masse demoliert hatte. Nun, als ehemaliger Vizepräsident des Zürcher Schlittschuhclubs interessierte sich Nationalrat Luzi Stamm sowieso mehr für Eishockey. Allerdings war er auch am siegbringenden Playoff-Finalspiel der ZSC Lions nicht zugegen gewesen.

Stattdessen hatte er mit seinen Parteikollegen von der SVP ein schönes Reisli unternommen, in den Iran. Mit dem Vorsitzenden der iranischen Parlamentskommission für Aussenpolitik verstand er sich auf Anhieb gut, schliesslich hatte er selber auch mal die Schweizerische Aussenpolitische Kommission präsidiert. Das Treffen fand an einem historisch in vielerlei Hinsicht überaus denkwürdigen Tag statt, jährten sich doch der Sieg der Eidgenossen gegen die Habsburger im Schwabenkrieg einerseits und die Isolierung des Elements Radium durch Marie Curie andererseits just an diesem 20. April.

Herr Borudscherdi zeigte grosses Interesse an der Gesamtausgabe von Luzi Stamms Publikationen – die dieser als Gastgeschenk mitgebracht hatte –, namentlich an den Werken «Die zehn Todsünden der Bergier-Kommission» sowie der bildungspolitischen Broschüre mit dem Titel «Bergier-Bericht. Politische Ideologie in den Schulstuben?», die Luzi Stamm im Auftrag der Veteranen des Zweiten Weltkriegs vom Arbeitskreis gelebte Geschichte verfasst hatte.

Nach dem diplomatischen Austausch zur Aussenpolitik trafen sich die Mitglieder der SVP-Delegation – im Auftrag von Nationalratskollegin Nathalie Rickli und Bundesrat Ueli Maurer – mit Vertretern des iranischen Staatsfernsehens zu einem Workshop, wo sie alle lernten, wie es das Schweizer Fernsehen besser machen könnte, mit weniger tendenziöser Berichterstattung und weniger schwacher Leistung.

Später würde die Delegation noch mit ranghohen Offizieren der iranischen Armee die Doschan Tappeh Air Base besichtigen, wo eindrücklich zu sehen sein würde, wie schwierig sich die Wartung völlig veralteter Kampfflugzeuge gestaltete, und allenfalls auch diskutieren, ob der Iran Interesse an rund fünfzig wesentlich neueren Tiger-F-5-Flugzeugen hätte – mit den Schweizer Flugabwehrkanonen der ehemaligen Oerlikon-Contraves hatte man hierzulande zumindest stets gute Erfahrungen gemacht.

Alles in allem ein sehr lohnender Besuch, dachte sich Luzi Stamm, so schlimm, wie er immer gedacht hatte, waren diese Islamer gar nicht, anlässlich des SVP-Besuchs machte sich nun Präsident Rohani auch noch für mehr Demokratie und Frauenrechte stark – wobei Letzteres vielleicht gar nicht nötig war, was sich ja derzeit gerade gut im Kanton Schwyz beobachten liess, wo sich die SVP-Frauen nach fünfzehn Jahren von selbst wieder aufgelöst hatten.

Susi Stühlinger war auch für den FCZ.