Schutten und angeri Randsportarte: D Sproch vom Schutte

Nr. 51 –

Der Pedro Lenz erklärt, wie der «Gorner» zum «Eggbau» isch worde.

D Läserschaft vor WOZ het sech jo dörfe wünsche, über was dass i deren Usgab söu gschribe wärde. Für die Rubrik dohie het offebar e Läserin nid e Wunsch zumne bestimmte Thema, sondern e Wunsch zur Sproch lo usrichte. Der Lenz söu doch einisch so ne Sportkolumne ir Umgangssproch schriibe. Guet, okay, kes Problem, macheni gärn. Aber sitsoguet und chömet mer de nächär nid im Hingerdri cho gränne, dir heiget Müe gha bim Läse. I kenne das Gjammer. A jedere Läsig chunnt irgendöpper und seit, es sig so müesam, Mundart z läse. Das het natürlech mit de Läsegwohnheite z tüe. Sobau dass öpper chli Routine het, isch es nümm müesam. Aues, wo ungwohnt isch, macht eim am Aafang Müe, aber mit der Zit wirds easy.

Ungwohnt isch vor öppe 140 Johr ou das Spüu mit dere Läderchugle gsi, wo vo Ängland här zu üs isch cho. Zersch heis sicher numen es paar Studänte und Trendsetter und allefaus non es paar Expats vo de Britischen Insle gspüut. Me het «Football» derzue gseit, wöu me no ke dütschere Begriff het gwüsst. Die meischte hochdütsche Wörter im Zämehang mit Fuessbau het me bi üs bis i d sächzger Joor nid kennt. Amne Verteidiger het me zum Bischpüu z Bärn, je nach Position, «Full» oder «Haaf» gseit, was en Abwandlig isch gsi vom änglische «Fullback» oder «Halfback». Am Mittustürmer het me «Zenterfor» gseit, was vo «Center-Forward» chunnt. Und der Schiedsrichter het «Refi» gheisse, vom änglische «Referee». Vüu angeri Leenwörter oder assimilierti Anglizisme hei sech bis hütt i de Schwizer Mundart ghaute. Schwizerdütschi Wörter wi «Gorner», «Benouty», «Foul», «Heder», «Offseit», «Gou», «Goalie», «Händs» und so witer muess me nid erkläre.

Erwähnenswärt isch i däm Zämehang höchschtens, dass es ds dütsche Fernseh isch gsi, wo gwüssi Anglizisme het aafoo zrüggdränge. Wo 1963 d Bundesliga isch ggründet worde, het me ir dütsche Sportschou aagfange, Zämefassige vo de Mätsche zeige. Di dütsche Sportreporter hei für ds änglische Football-Vokabular Übersetzige aafo sueche. Die Bundesliga-Brichterstattig het me natürlech ir Dütschschwiz ou gärn gluegt. Und plötzlech si Wörter wi «Schiidsrichter», «Eggbau», «Absits», «Öufmeter» i üse Wortschatz inegschliche und hei den aagstammte, autiigsässne Begriffe aagfange Konkurränz mache.

Es isch nid immer so, dass d Anglizisme ds Dütsche verdränge. Ir Fuessbausproch isch es genau umgekeert. D Anglizisme si ds Ursprüngleche, und d Germanisme si Nöischöpfige.

Das Phänomen kennt me übrigens ou z Argentinie, wo der Football (spanisch «fútbol») am Aafang über die änglische Seelüt i de Hafestädt het Fuess gfasset. Z Buenos Aires am Río de la Plata het der erscht berüemt Klub River Plate gheisse, und spöter hei es paar Jungi am Hafe vom Bocaquartier d Boca Junior gründet. Am Flüguspieler seit me z Argentinie «güing». Das isch en einigermasse fonetischi Schribwiis für «wing». Und änlech mache sis dörte mit em Goalie, wo si der änglisch Begriff «Keeper» bruuche, aber uf Spanisch gschribe, auso «guíper», und wöu si ds änglische Wort «offside» nid richtig chöi usspräche, säge si «orsai».

Aber ds schönschten und am beschten assimilierte Fuessbauwort i de hiesige Mundarten und im Spanische isch sicher das, wo vom änglische Verb «to shoot», auso schiesse, abgleitet isch. Im Bärnische seit me «schutte», z Züri säge si «tschute», und uf Spanisch seit me «chutar». Aber nume i de schwizerdütsche Mundarte isch di Innovation so wit ggange, dass me das Verb ou no subschtantiviert het, sodass me «schutte» nid nume für «schiesse» cha bruuche, sondern
für ds ganze Spüu. Drum gits de ou au di abgwandlete Subschtantiv wi «Schütteler», «Schuttmätsch», «Schüttelerbüudli» oder – was der grad gläse heit – d Kolumne mit der Überschrift «Schutten und angeri Randsportarte».

Pedro Lenz (49) isch Schriftstöuer und 
wont z Oute. Sis Früechänglisch het er aus Chliine uf em Schuttplatz gleert, und 
drum het er lang gmeint, Young Boys sig 
der änglisch Name für d Stadt Bärn.

* Wunsch von 
Ulrike Frank: «Bitte eine berndeutsche Sportkolumne 
von Pedro 
Lenz.»