WOZ-Nichtlesende: Die grosse Unbekannte
Es fühlt sich an, als solle man ein Kochbuch verfassen mit Gerichten, die man nie gegessen hat oder – schlimmer – die einem nicht schmecken. Denn WOZ-Nichtlesende zeichnen sich ja massgeblich durch ihre Anonymität aus. Schon ihre nackte Anzahl könnte einen umhauen: Zieht man jene 72 000 Personen ab, die gemäss Marktforschung jährlich die WOZ lesen, wovon nicht alle AbonnentInnen sind, bleiben doch immer noch ein paar Millionen, die es nicht tun, aber infrage kämen.
Nun ist es ja nicht so, dass wir sie nicht umwürben. Jahr für Jahr gibt es Aktionen, mit denen wir den Kreis derer, die regelmässig zur WOZ greifen, erweitern wollen – sehr gern auch übers «alternative Bildungsbürgertum» hinaus, das der Wünschende anspricht. Die Gründe, die Menschen uns nennen, weshalb sie die WOZ nicht lesen, notieren wir säuberlich. Am häufigsten ist es «keine Zeit», aber auch «redaktioneller Inhalt», «lese Konkurrenz», «zu teuer» und «fehlende Deutschkenntnisse» werden genannt. Ob diese Menschen ihr Porträt gern in der WOZ sähen? Wenns recht ist, bleiben wir lieber dran, die Zahl der WOZ-Lesenden jener der Nichtlesenden anzunähern.
* Wunsch von Daniel Furter: «Porträtiert Leute, die die WOZ nicht lesen.»