Volksmusik-Album «Hujart»: Der Konzern arbeitet

Nr. 46 –

Hujgroup ist der Konzern der zeitgenössischen Ländlermusik in der Schweiz. Unter dem Dach dieser Holding gibt es die Profitzentren Rampass, Hujässler sowie fünf Einzelkönner. Sie heissen Markus Flückiger, Handorgel; Dani Häusler, Klarinette und Bassetthorn; Sepp Huber, Bass; Reto Kamer, Klavier; Reto Grab, Örgeli. Der Konzern leiht sie weltweit als Lehrer, Komponisten, Virtuosen aus – sie sind auch zu hundert Prozent die Anteilseigner. Die Geschäftseinheit Rampass steht in der Tradition der Ländlermusik der Innerschweiz, geprägt vom Örgeli, wie sie die Könner um Res Gwerder spielten. Selten Konzerte, alle paar Jahre eine CD, aber ein überzeugender Wertepräger des Konzerns.

Die Forschungsabteilung heisst Hujässler. «Hujart» ist ihr neustes Produkt. Wie schon seit je gibt Häuslers Klarinette den Grad der Virtuosität an und vor – präziser, schneller und vielseitiger, als er dieses Instrument spielt, geht es nicht mehr. Und wie Flückiger mit Handorgelläufen mithält, ist schon eindrücklich. Aber das Wettrennen um Läufe und Tempo reicht ja nicht hin – berührend ist die musikalische Dichte, die die Hujässler mit neunzehn Stückli um die traditionelle Musik der Innerschweiz scharen. Erinnerungen an finnische Bars werden wach und auch an die Klanggemälde zeitgenössischer Musik, wie ich sie von Mauricio Kagel mag. «Ekkehart und Erwin müssen noch nageln» heisst das Stück dazu.

Neugierig und welthaltig sind die Hujässler, schönen Boden gibt ihnen Reto Kamer am Klavier, das – wie es Sitte und Brauch ist in der Innerschweiz – sich als Rhythmusinstrument bewährt und flotten Gegentakt gibt. Der Rhythmus ist ja Herz und Seele solcher Musik. Hujässler haben jahrelang an ihrem neuen Album gearbeitet, es ist ihnen mit «Hujart» grosse Musik gelungen.

Der CEO von Hujgroup kann sich zurücklehnen und eine Cohiba anzünden – sein Profitcenter schöpft Wert und Prestige, die Aktien steigen.

Hujässler: Hujart. HujGroup