«20 Minuten»: Frauenversteher

Nr. 15 –

«Liebi Lüt, wer git mir Uskunft über d’Psyche vo dr Frou? Ha se jahrelang studiert, doch i verstah se nid genau» – so singt der Berner Troubadour Mani Matter in seinem Lied «D’Psyche vo dr Frou».

Nun endlich, über vierzig Jahre nach Matters Tod, kann jemand Auskunft geben. Und zwar Peter Wälty, seines Zeichens «Leiter digitale Innovationen von 20 Minuten». Die Innovation, die er dieser Tage am European Newspaper Congress 2016 in Wien präsentiert, wird ganz unbescheiden als «Meilenstein in der Leserforschung» angekündigt. Denn: «20 Minuten entschlüsselt das Wesen der Frau».

Mit einer App sammelte das Gratisblatt soziodemografische Daten und kombinierte diese mit den von den LeserInnen konsumierten Inhalten, um herauszufinden, welche Gruppe sich wofür interessiert. Was für neue Erkenntnisse jedoch gemacht wurden, darüber schweigen sich die Big-Data-Analysten aus. Sie verraten nur das Wichtigste: «Besonders nimmt man sich dabei den [sic!] Frauen an.»

Darin hat der ehemalige Journalist Peter Wälty einschlägige Erfahrungen, ist er doch selber Autor eines Buchs über den grössten Frauenversteher aller Zeiten: James Bond.