Literaturinstitut Biel: Zwischen Experiment und Erfolg
Keine AutorInnenfabrik: In Biel kann seit über zehn Jahren das literarische Schreiben studiert werden. Gespräche mit Beteiligten und ein Blick auf einige literarische Resultate.
Zum Glück hat Dorothee Elmiger nicht auf ihre Berufsberaterin gehört. Diese empfahl der heute 31-jährigen Autorin nämlich, Ökonomie zu studieren. Elmiger hatte gerade ein Philosophiestudium angefangen, war aber enttäuscht von der Uni: «Ich stellte mir das Studium wie in den sechziger und siebziger Jahren vor, als viel diskutiert wurde und man Zeit zum Lesen und Nachdenken hatte. Tatsächlich war es aber ganz anders.» Die Verschulung des Studiums, durch die statt der Inhalte immer mehr die Jagd der Studierenden auf Creditpunkte im Zentrum steht, war ihre Sache nicht. Wie also weiter? Sie hörte von der Eröffnung des Literaturinstituts in Biel, und aus Neugierde meldete sich die damals Zwanzigjährige, die schon seit mehreren Jahren privat für sich schrieb, für die Aufnahmeprüfung an.
Das war 2006. Heute, elf Jahre später, hat sie mit «Einladung an die Waghalsigen» (2010) und «Schlafgänger» (2014) zwei eigenwillige Romane veröffentlicht und mehrere Preise gewonnen. Dabei habe sie damals gar nicht damit gerechnet, dass sie als Studentin aufgenommen werde, sagt die Elmiger rückblickend: «An den Aufnahmegesprächen habe ich gesagt, einen Roman zu schreiben sei für mich nicht das Ziel dieser Ausbildung. Da gab es eine kurze Stille im Raum – so habe ich es zumindest in Erinnerung.» Doch für sie stand beim Wunsch nach einer Schreibausbildung nie die zielgerichtete Produktivität im Zentrum. Was sie suchte, war ein Ort des Austauschs und der Diskussionen, sie wünschte sich Gespräche über eigene und andere Texte mit Gleichgesinnten sowie Raum und Zeit zum Nachdenken, zum Lesen und zum Schreiben. Das habe sie damals in Biel, wo sie mit dreizehn anderen Mitstudierenden den ersten Jahrgang bildete, auch tatsächlich gefunden.
Wider den Geniekult
Dass das Institut vor beinahe elf Jahren gegründet werden konnte, geht auf das unermüdliche Engagement des Autors Guy Krneta zurück. Während man in Deutschland am Deutschen Literaturinstitut Leipzig seit 1995 oder an der Universität Hildesheim seit 1999 literarisches Schreiben beziehungsweise kreatives Schreiben studieren konnte, fehlte in der Schweiz eine ähnliche Ausbildung. Krnetas Abschlussarbeit seines Kulturmanagementstudiums 2003 war ein ausgereiftes Konzept für ein Literaturinstitut, das er Robert-Walser-Institut nannte. Damals waren die Kunstschulen im Umbruch und fusionierten zu transdisziplinären Hochschulen. Für Krneta war klar, dass ein Literaturinstitut Teil dieser Hochschulen sein müsste: «Man kann nicht Hochschulen der Künste bilden und die Literatur und die Sprache weglassen.» Also begann er, zu lobbyieren, Gespräche zu führen, Ideen zu sammeln.
Zu Beginn schlug ihm neben viel Zustimmung auch Misstrauen entgegen, sowohl vonseiten der AutorInnen wie vonseiten der Politik. Der Geniekult steckte noch tief in den Köpfen. Ältere AutorInnen befürchteten einen weiteren medialen Hype um JungautorInnen. Die NZZ fragte: «Schreiben wird zum akademischen Beruf, und immer mehr Institute wollen das Feld der akademisch-künstlerischen Ausbildung nicht allein dem frommen Handwerk der Bildhauer und Maler überlassen. Ist das ein Zeichen wachsenden Selbstbewusstseins oder das Gegenteil?» Und immer wieder hörte Krneta warnende Stimmen, ein Institut werde genormte Literatur hervorbringen. «Ich stand auch im Verdacht, mir mit dem Projekt eine Festanstellung mischeln zu wollen», er lacht. Doch das sei nie die Idee gewesen: «Mich interessierte die kulturpolitische Aufbauarbeit, für eigentliche Lehr- und Leitungstätigkeit bin ich nicht geeignet, das weiss ich.» Krneta holte die KritikerInnen an Bord und erhielt immer mehr Zuspruch und Unterstützung. «Ich ging zu vielen Kolleginnen und Kollegen einfach hin und befragte sie. Andere kamen mit Ideen zu mir. So entstand im Lauf der Zeit eine soziale Skulptur, an der viele unterschiedliche Leute mitwirkten.»
Das Literaturinstitut ist in einer alten Villa in Biel beheimatet, umgeben von Büschen und Bäumen. Im Entree sind Bücher von ehemaligen AbgängerInnen und von DozentInnen aufgestellt: «Hagar» von Lukas Bärfuss, «Die Pürin» von Noëmi Lerch, «Wie wir alt werden» von Ruth Schweikert oder «Ansichten eines alten Kamels» von Michael Stauffer.
Marie Caffari, die Leiterin des Literaturinstituts, sitzt in ihrem Büro im ersten Stock. Auf dem Büchergestell hinter ihr stapeln sich gut hundert Dossiers von BewerberInnen, die diesen Sommer mit dem Studium am Literaturinstitut anfangen möchten. Aus diesen werden zwischen dreissig und vierzig zu einem Gespräch eingeladen. «Bei den eingereichten Texten schauen wir auf die Qualitäten. Und da spreche ich nicht von fertigen Qualitäten, sondern von einem Potenzial», erklärt Caffari. «Wir schauen, wie die Bewerber literarisch mit ihren Stoffen arbeiten. Man muss in den Texten ein Bewusstsein für das literarische Schreiben herauslesen können.» Im Gespräch in der zweiten Runde, dem Eignungsverfahren, gehe es dann darum herauszufinden, wie die Bereitschaft der BewerberInnen sei, an ihren Texten zu arbeiten. Denn diese Bereitschaft ist neben dem Potenzial wohl die entscheidende Eigenschaft, um angenommen zu werden.
Legitimationsdruck
Die 48-jährige Literaturwissenschaftlerin, die selber zweisprachig ist, leitet das französisch-deutschsprachige Institut seit Beginn und war auch an der Projektphase beteiligt. Wenn die StudentInnen nach drei Jahren die Ausbildung verlassen, haben sie einen Bachelor of Arts in Literarischem Schreiben in der Tasche, der sie als SchriftstellerInnen auszeichnet. Doch Caffari klärt das in der öffentlichen Wahrnehmung verbreitete Missverständnis, die Schule fabriziere AutorInnen: «Niemand kann das. Es ist nicht so, dass du hier reinkommst, ich arbeite mit dir und werfe dich dann auf den Markt. Und dann: Next one, please.» Sie lacht. «Nein, Autor ist man, wenn eine gewisse literarische Bereitschaft da ist. Wenn die Sehnsucht, aber auch der Wille, die Ausdauer und die Freude da sind, an Texten zu arbeiten, mit ihnen zu ringen. Und das ist bei jenen, die hierherkommen, alles schon da. Da können wir dann Unterstützung leisten und einen Resonanzraum anbieten.»
Auf die vergangenen zehn Jahren blickt sie zufrieden zurück: Im Juni werden hundert AbsolventInnen den Bachelor in Biel abgeschlossen haben. Rund vierzig haben bereits etwas veröffentlicht, und viele der AbgängerInnen sind in der Literaturbranche oder im weiteren Sinn literarisch tätig. Dabei befindet sich das Institut in einem Spannungsfeld: Einerseits will es den Studierenden drei Jahre lang den Raum geben, um «zu experimentieren, zu hinterfragen, hinterfragt zu werden, neue Anregungen zu bekommen oder Etabliertes zu vertiefen», wie es in der Informationsbroschüre steht. Andererseits wird das noch junge Institut als Teil der Hochschule der Künste Bern mit öffentlichen Geldern finanziert und ist so stets einem gewissen Legitimationsdruck ausgesetzt. Um sich gegenüber den KritikerInnen zu beweisen, sind deshalb handfeste Resultate nützlich. Dadurch ist jedes Buch, das erscheint, auch eine Existenzberechtigung für das Institut und schreibt mit an dessen Erfolgsgeschichte. Die Institutionsleiterin Caffari ist sich dieses Spagats durchaus bewusst: «Natürlich ist es erfreulich, wenn in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, wie seriös wir arbeiten. Die Fülle von Texten, die in der Öffentlichkeit erscheinen, ist eine Anerkennung unserer Arbeit. Gleichzeitig müssen wir aber auch offen sein für Texte, die noch nicht oder gar nie bereit sind für eine grössere Öffentlichkeit, denn es geht im Bachelorstudium auch um literarische Schreibprozesse und nicht allein um ein Veröffentlichungsziel.»
In dieser Logik des Markts, der das Institut ausgesetzt ist, sieht die Autorin Friederike Kretzen, die selber am Institut unterrichtet, eine der grössten Schwierigkeiten der Ausbildung. «Die Normierung der Sprache durch Verschulung und Institutionalisierung ihres ‹richtigen› Gebrauchs ist problematisch», kritisiert sie. «Das Institut sagt nicht: ‹Wir sind ein toller Ort, an dem wir etwas ausprobieren können, an dem wir noch nichts sein müssen, und von uns gehen offene, moderne, neue Formen des Schreibens aus. Darauf sind wir stolz!›, sondern es sagt: ‹Die und die Abgänger haben reüssiert.›» Eine Veröffentlichung dürfe aber nicht Ziel einer solchen Ausbildung sein. Denn Schreiben sei ein Abenteuer, auf das man sich einlassen müsse und dessen Ziel das Abenteuer selbst sei: «Man schreibt, weil man mit etwas von sich in Kontakt kommen möchte, das man nicht kennt, und nicht, um Erfolg zu haben. Schreiben war noch nie etwas für die Massen.» Aus ihrer Sicht hat sich auch das Profil der Studierenden in den letzten zehn Jahren sehr verändert: «Es geht den heutigen Studierenden immer mehr darum, erfolgreich zu sein. Aber das ist doch kein Selbstentwurf!»
Die Publikation als Anerkennung
Marco de las Heras ist Student im ersten Jahr der Ausbildung. Der 25-Jährige hat bereits ein Schauspielstudium hinter sich, hat Kurzgeschichten geschrieben und Lyrik veröffentlicht und hat nun ein grosses Ziel: Er will einen Roman schreiben. Bereits an der Aufnahmeprüfung hat er seine Romanidee präsentiert: Sie handelt von einem Aufschneider, der von den Träumen seines Vaters heimgesucht wird. Für ihn war klar, dass er während des Studiums einem grösseren Projekt nachgehen wollte. Seit dem Anfang des Studiums im vergangenen Sommer arbeitet er nun an seinem Roman – «Stellen Sie sich vor, ich habe bereits elf Anfänge geschrieben!» –, und er hofft, dass dieser zum Abschluss seines Studiums veröffentlicht wird. Der Prozess des Schreibens sei bei ihm von starkem Zweifel und Erfolgsdruck begleitet. Denn: «Ich schreibe ganz klar fürs Publizieren.» Eine Publikation bedeutet für ihn Anerkennung für seine Arbeit: «Ich möchte Schriftsteller werden, und Schriftsteller ist einer, der seine Schriften der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Das Schlimmste für mich wäre zu schreiben, und niemand würde es lesen.» Deshalb sei auch der Druck, den er sich selber mache, enorm. Allerdings betont er, dass er diesen Publikationsdruck in keiner Weise vonseiten des Instituts zu spüren bekomme.
Dies bestätigt auch Laura Egger, eine Studienkollegin von de las Heras. Anders als für de las Heras steht für sie eine Publikation nicht im Zentrum. Ihr Hauptanliegen sei es, ihr Schreiben über die Textproduktion zu perfektionieren und dadurch qualitativ möglichst hochstehende Texte zu produzieren. «Nur weil ein Text erfolgreich ist, heisst das noch nicht, dass er gut ist.» Wie de las Heras ist die 25-Jährige, die bereits ein Jahr Germanistik studiert sowie an der Pädagogischen Hochschule ein Studium zur Primarlehrerin abgeschlossen hat, begeistert von der Ausbildung: «Meine Erwartung an das Studium war, dass es mich weiterbringt, was mein eigenes Schreiben sowie mein Verhältnis zur Literatur angeht. Das ist beides eingetroffen.» Besonders die Textdiskussionen in der Gruppe – über eigene Texte sowie über solche bekannter AutorInnen – hätten sie weitergebracht. «Ich habe gelernt, mein eigenes Schreiben viel besser zu reflektieren.»
Für de las Heras ist das Mentoratsprogramm das, was ihn am meisten begeistert. Dieses Programm ist laut Studienbroschüre des Instituts «gewissermassen die Spezialität des Schweizerischen Literaturinstituts». Alle Studierenden werden zu Beginn des Studiums aufgrund ihrer Texte einer Autorin oder einem Autor mit viel Erfahrung zugeteilt, mit denen sie sich während dreier Jahre alle zwei Wochen treffen, um an den eigenen Texten zu feilen. «Die Mentorin hilft einem weiter, korrigiert die Psychologie der Figuren, erläutert die Probleme des Plots – und das hilft ungemein für die Progression des Texts», sagt de las Heras. Auch Michelle Steinbeck, die mit ihrem fabulösen Romandebüt «Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch» 2016 für den Schweizer Buchpreis nominiert war, sagt, am meisten mitgenommen vom Studium habe sie vom Mentoratsprogramm: «Ich habe zwar eine Weile gebraucht, bis ich verstanden habe, was mein Mentor Michael Stauffer mir überhaupt sagen wollte, wenn wir über Texte sprachen. Aber er nahm es gelassen, dass ich nur annahm, was mir passte, und den Rest ignorierte.» Auch habe er sie nie in eine bestimmte Richtung gedrängt. Im Gegenteil: «Er hat mich ermutigt, alle möglichen Stile auszuprobieren und eine gewisse Wildheit zu kultivieren.»
Auch die Autorin und Mentorin Friederike Kretzen erlebt die Mentoratsarbeit als sehr lebendig und gegenseitig inspirierend. Sie als Mentorin könne dabei viel von den Studierenden lernen. Allerdings, gibt sie zu bedenken, werde diese enge Arbeit auch schnell intim, man komme sich sehr nah und müsse gut aufpassen, dass man nicht übergriffig werde: «Denn im Grunde besteht ein Abhängigkeitsverhältnis der Studierenden. Da muss man sehr achtsam sein als Mentorin.»
Geformt und geschliffen
Die intensive Arbeit mit enger Betreuung an den Texten merkt man auch den Debütromanen an, die häufig noch während der Ausbildung ihre Anfänge gefunden haben. Bei allen fällt eine sehr elaborierte Sprache auf, die sorgsam geformt und geschliffen wurde. Liest man die einzelnen Werke, ist jedoch in jedem Buch ein jeweils ganz anderer Sound zu hören. «Wurfschatten» von Simone Lappert klingt ganz anders als «Elefanten im Garten» von Meral Kureyshi, «Wir zwei allein» von Matthias Nawrat anders als «Kurz vor der Erlösung» von Michael Fehr und «Die Pürin» von Noëmi Lerch ganz anders als Heinz Helles «Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin». Von einer genormten Literatur, wie bei der Gründung des Instituts befürchtet wurde, kann, was die Sprache angeht, nicht die Rede sein. Auffallend sind eher die ähnlichen Themen, um die die Bücher kreisen: Da gibt es viele «Ichs», die jeweils eine frappante Ähnlichkeit haben mit den Schreibenden und die sich in klar abgesteckten, intimen Räumen um sich selbst drehen.
Und was ist aus den weiteren Befürchtungen geworden, die Guy Krneta vor Jahren hörte? Eine Festanstellung hat sich Krneta tatsächlich nicht «gemischelt», doch das Institut ist ein wichtiger Arbeitgeber für viele AutorInnen geworden, die dank ihrer Anstellung ein regelmässiges Einkommen haben. Die Idee, Schreiben sei nur etwas für Genies und nicht lernbar, scheint definitiv überholt. Dass literarisches Schreiben an einer Schule gelernt werden kann, wird mittlerweile als völlig selbstverständlich angesehen, so wie auch bildende Kunst oder klassische Musik studiert werden können. Mit der Institutionalisierung des Schreibens rücken die Studierenden auch näher an die Verlage. Zwar betont Marie Caffari, das Institut sei nicht deren Vorraum, doch sowohl Verlage wie Studierende profitieren gegenseitig voneinander. Einerseits findet am Institut eine Vernetzung statt, andererseits leistet es eine Art Vorarbeit für die Verlage, die ausgereiftere Texte übernehmen können und mit AutorInnen arbeiten, die nach dreijähriger Ausbildung Kritik und Auseinandersetzung mit eigenen Texten gewohnt sind.
Die Sehnsucht nach Jungstars
So ist es nicht erstaunlich, dass fast jedes Jahr Debütromane von InstitutsabgängerInnen erscheinen. Diese werden oft mit grosser medialer Aufmerksamkeit begleitet. Hier scheint sich die Befürchtung der älteren AutorInnen um einen noch stärkeren Hype um aufkommende JungautorInnen zu bewahrheiten. Wie sehr sich Markt und Medien nach neuen Jungstars sehnen, zeigte sich diesen Frühling anschaulich, als sich die KritikerInnen gegenseitig im Jubel über den Erstling des Berner Autors Flurin Jecker überboten. Bereits ein halbes Jahr bevor sein Roman erschien, durfte er als Abgänger des Literaturinstituts ein Interview im «Bund» geben, kurz vor dem Erscheinen des Buchs erwähnte sein Verleger in der NZZ in einem Artikel über Jugend- und Slangsprache das Buch lobend. Als «Lanz» dann schliesslich erschien, gab es kein Halten mehr. Kaum ein Medium, das nicht über den «Coming-of-Age-Roman» berichtete, sogar «10 vor 10» machte mit. Es schien, als ob jedeR JournalistIn auch Anteil an dieser Entdeckung haben wollte.
Es habe sie sehr erstaunt, dass plötzlich über sie gesprochen wurde, sagt Michelle Steinbeck rückblickend zum Medienhype, der vergangenen Herbst auch rund um sie und ihr Buch ausbrach: «Ich musste zuerst ein Verhältnis finden zu meiner öffentlichen Figur. Denn die Bilder, die von mir gezeichnet wurden, hatten oft nicht viel mit mir selbst zu tun.»
Und Dorothee Elmiger sagt: «Ich wäre gerne Autorin ohne jene Dinge, die das Veröffentlichen mit sich bringt: Auftritte, Interviews. Denn mir geht es um das Schreiben. Das ist das, was ich am allerliebsten mache – am Schreibtisch, ganz alleine.»
Diese Ruhe zum Schreiben hat Elmiger damals im Literaturinstitut gefunden. Allerdings betont sie: «Es ist nur eine Möglichkeit von vielen, um sich mit dem Schreiben und mit der Literatur zu beschäftigen. Man kann diesen Raum auch anderswo finden. Es muss überhaupt nicht das Literaturinstitut sein.»