Klimagerechtigkeit: Mit Greta Thunberg gegen das Wef

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Am Sonntag, 19. Januar, startet eine der längsten Demonstrationen der Schweizer Geschichte: Das Bündnis Strike Wef ruft zur dreitägigen «Winterwanderung für Klimagerechtigkeit» von Landquart nach Davos auf. Das sind 43 Kilometer und mehr als 1000 Höhenmeter. Am 21. Januar soll die Demo rechtzeitig zum Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos eintreffen. Am gleichen Tag ruft die Juso in Davos zur Demonstration auf.

«Die Welt brennt, die Ungleichheit wächst», sagt Payal Parekh, Mediensprecherin des Bündnisses. «Hundert Grossfirmen sind für mehr als siebzig Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Viele, wie Exxon, Shell und BP, nehmen am Wef teil. Wir glauben nicht, dass jene, die das Problem verursachen, Teil der Lösung sein können.» Das Bündnis wolle zeigen, dass viele nicht einverstanden seien mit dem Wef und dem, was es symbolisiere. «Und dass es viele Leute gibt, die Teil der Lösung sein wollen.» Die Juso, die Grünen, Greenpeace, Extinction Rebellion, Klimastreikkollektive aus verschiedenen Regionen und viele weitere Organisationen unterstützen die Wanderung, darunter auch internationale Gruppen wie Ende Gelände.

Das Bündnis sei in Kontakt mit den Bündner Behörden und entscheide diese Woche über weitere Schritte, sagt Parekh. Sie verweist auf den Aktionskonsens, in dem es heisst: «Gewalt gegen und Gefährdung von Lebewesen wird als Aktionsform abgelehnt, und von uns wird weder Eskalation ausgehen, noch werden wir uns auf Provokationen einlassen.»

Vor fast genau zwanzig Jahren, als die Antiglobalisierungsbewegung so richtig in Schwung kam, demonstrierten 2000 Menschen in Davos und schafften es bis fast vor das Kongresszentrum. Prominentester Gast war der aufmüpfige französische Bauer José Bové. Jetzt gibt es zum ersten Mal seit langem wieder eine internationale Mobilisierung gegen das Wef. Am Auftakt der Winterwanderung soll ein noch viel berühmterer Gast teilnehmen: Greta Thunberg. «Wir hoffen auf ihre definitive Zusage», sagt Parekh.