Fragen Sie die WOZ!: Wie testen? Wo spenden?

Nr. 16 –

Während der Coronakrise klärt die WOZ Fragen ihrer LeserInnen. Haben Sie ebenfalls eine Anregung? Dann schreiben Sie an wunsch@woz.ch.

Warum dürfen Fahrräder nicht an die Drive-in-Tests? Da wird doch die soziale Gerechtigkeit einmal mehr durch die Blechlawine verschüttet. Markus Tröhler, Spiegel bei Bern
Lieber Herr Tröhler! Völlig zu Recht weisen Sie uns darauf hin, dass das in Bern eröffnete Drive-in-Testzentrum exklusiv nur dem motorisierten Individualverkehr offensteht. In der Medienmitteilung dazu heisst es: «Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Personen mit Fahrrad oder Motorrad können aus Sicherheitsgründen nicht getestet werden.»

Wir haben bei der Gesundheitsdirektion im Kanton Bern nachgefragt, ob dieses Angebot sozial- wie auch umweltpolitisch nicht problematisch sei. In seiner Antwort versicherte uns Gundekar Giebel, Leiter Kommunikation der Gesundheitsdirektion, dass es im Kanton Bern ausreichend Angebote für einen Coronatest gebe. «In allen Spitälern, in vielen Arztpraxen, in Medizentren und in Notfallzentren können sich die Einwohner des Kantons Bern testen lassen.» Giebel weist darauf hin, dass das Drive-in-Testsystem lediglich eine Ergänzung sei und alle bestehenden Angebote freie Testkapazitäten hätten. Noch ein Grund mehr also, das Auto in der Garage zu lassen oder sich erst gar nie eines anzuschaffen.

Könnt ihr nicht einen Aufruf machen, dass die Leute ihr eingespartes Geld spenden? Anonymer Leser
Lieber Leser, diesem Wunsch kommen wir gerne nach. Schliesslich stellt die Coronapandemie nicht nur etliche Haushalte, sondern auch politische Initiativen und solidarische Organisationen vor riesige finanzielle Schwierigkeiten. Zur gleichen Zeit erhalten grosse Teile der Bevölkerung weiterhin ihren Lohn und geben wegen der eingeschränkten Konsummöglichkeiten weniger Geld aus. Falls Sie, liebe LeserInnen, dank des hinterlegten GA, des nicht bestellten Abendessens im Restaurant oder des nicht gekauften Kleidungsstücks in den letzten Wochen Geld gespart haben: Spenden Sie! Unterstützenswerte Projekte gibt es vor der eigenen Haustür, auf den griechischen Inseln oder in Konfliktregionen weltweit. Vergessen Sie aber nie: Spenden ist gut, aktive Beteiligung noch besser. Solidarität bleibt Handarbeit.