Wichtig zu wissen: Lebe deinen Deathstyle!

Nr. 16 –

Ruedi Widmer über Führen, Fähren und Chimären

Der US-Präsident Biden beendet den Einsatz der Streitkräfte in Afghanistan gegen die Taliban. Wir erinnern uns dunkel, wie George W. Bush den Einsatz im Irak beendet hat (2003, auf einem Flugzeugträger).

Der FC-Präsident der Biden Basel, Burgener, ist von Degen getroffen worden.

Die Läden in der Schweiz sind wieder offen, die Beizen rufen zum Terrässeln, die Viren leben endlich wieder in Freiheit. Der CH-Präsident Berset stand am Montag auf einem Flugzeugträger und sagte «Mission accomplished» in die Mikrofone (Flugzeugträger sind seit Montag auch wieder für alle offen).

Und der andere CH-Präsident Parmelin reist frustriert nach Brüssel. Kleiner Tipp an die Schweiz und die EU: Beide sollten vielleicht auf Tinder neue Beziehungen suchen.

David Degen steht auf der Münsterfähre und verkündet: «Mission kompliziert», und Bernhard Burgener sagt auf der St.-Alban-Fähre dasselbe.

Hibatullah Achundsada steht auf der Taliban-Fähre und verkündet den Afghaninnen und Afghanen: «Mission beginnt wieder» (Köpfen, Hängen, Auspeitschen, Steinigen). Zum Glück ohne Musikuntermalung, das wäre ja viel zu geschmacklos.

Die Covid-Parmelie ist für die Schweiz noch lange nicht fertig. Nun steigen dank der Öffnung die Fallzahlen bis im Juli. Wir werden den sommerlichen Badespass also erstmals in der eigenen Badewanne geniessen. Dem Gelato werden wir zuerst Fieber messen (ist es genug kühl?). Die Gartenbeizen sind mit bunten Ansteckungsketten und -girlanden geschmückt. Aufgeimpfte werden uns Normalkränklichen vor der Nase herumstolzieren. Es wäre der erste Shutdown-Sommer, und nachdem der zweite Shutdown-Winter nicht mehr so einzigartig und neuartig war wie der erste, bietet uns der Bundesrat mit Unterstützung der Privatwirtschaft wieder mal eine neue Challenge an. Lebe deinen Deathstyle im Sommer voll aus!

Wie kann ein Mann, gesehen bei der Coronademonstration in Schaffhausen, ein Shirt mit dem Aufdruck «Befiehl, mein Führer, wir folgen Dir» tragen, wo er doch nicht mal fähig ist, den bundesrätlichen Anordnungen zum Schutz vor Corona zu folgen (Maske, Händewaschen)? Und ja, es gilt, unserem Führer und Diktator, Alain Berset, zu folgen, aber das ist nicht so einfach, denn dafür braucht man viel Verantwortung für seine Mitmenschen, und im Gegensatz zu Hitler putzt Berset nicht jedem seiner Schäfchen auch noch den Hintern ab. Ich sage auch immer, Hitler hat den Krieg auch deswegen verloren, weil Nazis viel zu schnell zu jammern beginnen und schon nach zwei Stunden Arbeit mit Saufen und Demonstrieren beginnen.

WissenschaftlerInnen haben wieder mal dort zugeschlagen, wo sie nicht unbedingt die einhellige Unterstützung des rationalen Teils der Bevölkerung erwarten können wie bei den Impfstoffen: Ein Forschungsteam um Juan Carlos Izpisua Belmonte vom Salk Institute for Biological Studies hat einen Embryo aus Mensch und Affe gezüchtet, aus dem möglicherweise bald eine eigene Art entsteht. Das wäre auch der Weg für den FC Basel. Die Pharmaindustrie aus dem Ciba-Gigi-Oeri-Hoffmann-La-Roche-CKDT-Basler-Daig züchtet einen Embryo aus Bernhard Burgener und David Degen, der in einigen Jahren den FC Basel alleine führen kann und ihn wieder an die Spitze des Fussballgeschehens bringt. Auch die bei Coronademonstrationen erwünschte Kombination von tätowierten, bierwampigen Neonazis und zierlichen, hippieberockten, esoterischen Barfusstrommeltanzfrauen liesse sich chemisch im Reagenzglas zustande bringen. Nicht zu schweigen von einem Zusammenwachsen von Ursula von der Leyen und Guy Parmelin zu Ursuy Parmeleyen und der Gründung eines gemeinsamen Bundesstaats in Bernüssel.

Ruedi Widmer steht auf einem Gummiboot und verkündet «Ende der Kolumne».