Schatzsuche am Kaukasus Armenien droht sein filmisches Gedächtnis zu verlieren. Und warum Naltschick das neue Zentrum des russischen Kinos ist

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Foto: Nazik Armenakjan

Wie schreibt man Poesie auf brennendes Papier? Diese Frage hat unseren Filmkritiker Dominic Schmid bei seiner Spurensuche in Armenien begleitet. Auf seiner grossen Reportage traf er rührige Kinomenschen, die fast verzweifeln, weil das filmische Erbe des Landes zu verrotten droht – etwa auf einem ehemaligen Studiogelände ausserhalb von Eriwan, wo historische Schätze zwischen Spinnweben und Rattennestern einfach verstauben.

Auch sonst steht dieses Filmheft ganz im Zeichen des postsowjetischen Kinos. Barbara Schweizerhof erklärt, wie es kommt, dass der russische Autorenfilm heute seine grössten Impulse aus der Peripherie empfängt. Aber auch an den Solothurner Filmtagen führen einige der stärksten Filme in den ehemaligen Ostblock: zum Beispiel in die Ukraine, wo eine junge Kunstturnerin in Elie Grappes Spielfilm «Olga» nicht mehr sicher ist; oder nach Georgien, zum queeren, migrantischen Personal in den Filmen von Elene Naveriani. Und die besten Zeitreisen schliesslich? Gabs im tschechoslowakischen Kinderfernsehen!