Stadt Bern: Brasserie Lorraine in Not
Die Brasserie Lorraine steht kurz vor dem Konkurs: Das gab die Genossenschaft vor einigen Wochen bekannt. Pandemie und Teuerung haben der «Brass» wie vielen anderen Betrieben auch zugesetzt. Dazu kommt der Coronakredit von 100 000 Franken, den die Beiz zurückzahlen muss. Nun hat das Kollektiv zum Spenden aufgerufen, in der Hoffnung, mittels Crowdfunding immerhin die Kreditschulden abzahlen zu können.
Seit ihren Anfängen vor bald 43 Jahren ist die Brasserie Lorraine kollektiv und basisdemokratisch geführt. Sie war eine der ersten alternativen Beizen in Bern, wurde zu Beginn von Quartierbewohner:innen und Gewerbepolizei kritisch beäugt, probierte sich früh mit vegetarischen, biologischen und saisonalen Angeboten aus – und ist bis heute weit mehr als «nur» eine Beiz.
Die «Brass» ist Veranstaltungsort und Spunten, linker Treffpunkt und Auffangbecken, sie ist ein Daheim für viele – auch für solche, die an anderen Orten oft nicht willkommen sind. Hier muss auch nicht konsumiert werden, wenn das Portemonnaie es nicht hergibt. Oder anders gesagt: Für das Quartier und die ganze Stadt wäre die Schliessung der Brasserie Lorraine eine Katastrophe.
Wer sie unterstützen möchte, findet auf brasserie-lorraine.ch Kontoangaben. Oder geht einfach wieder mal vorbei.