Sponsored Content: Happy Birthday, Walter Frey!

Nr. 45 –

Vermutlich liegt es daran, dass es der WOZ an Autoinseraten mangelt. Ansonsten hätten wir bestimmt eine Einladung nach Zürich Altstetten ins «distinguierte Sitzungszimmer» («Bilanz») von Walter Frey erhalten, mit «langem Holztisch, getäferter Decke und der Büste des Vaters im Hintergrund» (NZZ). Frey feiert Geburtstag – genauer wird die Firma, die einst sein Vater gegründet hat, hundert Jahre alt. Ein erfreulicher Anlass, zu dem auch die «Schweizerzeit» einen Interviewtermin mit dem grössten Autohändler Europas erhalten hat. Das SVP-Investigativorgan nutzte es gleich für die Frage, was Frey von der «Schweizerzeit» halte. Seine Antwort: «Der rot-grün geprägte Medien-Mainstream verdammt wertkonservatives Gedankengut und rückt es in die rechte Ecke. Viele dieser Journalisten sind mit Scheuklappen unterwegs. Es braucht Mut, hier Gegensteuer zu geben.»

Gegensteuer wurde in den Geburtstagshuldigungen fürwahr gegeben. Man hätte Walter Frey aus aktuellem Anlass fragen können, wie viel Geld er als Financier weiterhin an die SVP zahlt, ob dieses Sponsoring die Klimaignoranz der Partei fördere und wie stark er als Autoimporteur vom Strassenausbau profitiere, den sein Parteifreund Albert Rösti vorantreibt. Aber das wäre nun doch rot-grüner Mainstream.

Aufregender ist doch, wenn Frey in der NZZ den rechtspopulistischen Stil loben darf, den er mit Christoph Blocher gross gemacht hat, etwa das «Messerstecher-Inserat» gegen «Linke und Nette»: «Wenn grässliche Dinge geschehen, darf man das nicht beschönigen. In den neunziger Jahren gab es im Sicherheitsbereich eine Laisser-faire-Haltung. Aber auch heute lese ich wieder von zunehmenden Gewalttaten mit Messern. Vielleicht ist es Zeit für ein neues Messerstecher-Inserat.» Brisant zu erfahren ist auch, dass Frey nicht nur im Autogeschäft tätig ist, sondern auch drei Hotels besitzt, wie die «Bilanz» aufzählt: eines sogar mit Pferdezucht!

Ob dieser journalistischen Parforceleistungen kann man Walter Freys Schlusswort in der «Schweizerzeit» nur beipflichten: «Das Überleben der meisten Medien hängt auch davon ab, wie stark man kämpft. Wer zu kämpfen aufhört, geht unter.»