Recherchieren, Interviews führen und unter Zeitdruck schreiben: Im Rahmen der Medienwoche 2025 besuchte die Klasse 4a der Zürcher Kantonsschule Rämibühl die WOZ-Redaktion und lernte das ABC des Journalismus kennen. Hier lesen Sie die Texte der Nachwuchsjournalist:innen.
Zwar gilt laut der Uno-Menschenrechtskonvention das Recht auf Gleichheit, doch noch immer stossen Menschen mit Beeinträchtigung im Alltag auf viele Barrieren.
Von Jaël Guntern, Antonia Guido, Jungmin Lee und Nalya Schicker (Text und Foto)
Viele der Menschen, die hier arbeiten, haben eine Beeinträchtigung: Das Café St. Jakob beim Zürcher Münsterhof.
Beim Betreten des kleinen Kaffes am Münsterhof fällt sofort die helle und freundliche Stimmung auf: Eine junge Frau steht lächelnd hinter dem Tresen, der Duft von warmem Gebäck liegt in der Luft. Das Café ist schlicht eingerichtet und durch die grossen Glasscheiben strömt warmes Sonnenlicht herein. Es ist ein Ort zum Verweilen, ein Ort des Wohlbefindens für alle und jede:n. Was vielen nicht bewusst ist: Viele der Menschen, die hier arbeiten, haben eine Beeinträchtigung. Das Café bietet für sie eine der wenigen Arbeitsmöglichkeiten in einem öffentlichen Betrieb.
Viele verwechseln sie mit der Polizei. Doch die Sip sagt, sie kümmere sich darum, dass der öffentliche Raum für alle zugänglich bleibt. Wenn auf Zürichs Strassen ein Konflikt entsteht, sei Gewalt nicht immer die beste Lösung.
Von Rahand Ali, Thomas Humbert und Pablo Schütze (Text und Fotos)
Das Team der Sip besteht aus rund 55 Mitarbeiter:innen. Im Bild: Die Reporter der Kantonsschule in Uniform.
Die Atmosphäre im Hauptgebäude der Sip beim Selnau ist ruhig und ordentlich. Frau Neumann grüsst zu Beginn freundlich. Zwei bis vier weitere Personen sind vor Ort. Mehrere Computer stehen herum, ein Fernseher und ein grosser Tisch. An der Wand hängt eine Karte der Stadt Zürich, auf der Kreise eingezeichnet sind.
Sip steht für Sicherheit, Intervention und Prävention. Die Institution entstand 2000 als Reaktion auf den problematischen Drogenkonsum in der Stadt, als Reaktion auch auf die Drogenszene beim Platzspitz und am Letten. Die Idee dahinter war es, eine Vermittlungsinstanz zu etablieren, die einerseits präventiv und eingreifend tätig ist und andererseits den Kontakt zu Suchtmittelkonsumentinnen, Obdachlosen, Jugendlichen und Anwohnern herstellt.
Einst in der Schweiz ausgerottet, nun ist er wieder zurück: der Biber. Heute findet er hier eine völlig andere Welt vor als noch vor 200 Jahren. Das verursacht vielen Kopfschmerzen. Für den Kanton Zürich ist er Fluch und Segen zugleich.
Von Lennart Droese, Linus Hassler, Jonas Hofmann und Mathis Lacôte (Text und Fotos)
Der Biber ist ein Herbivor, frisst also nur Pflanzen.
Entlang den beiden Flüssen Sihl und Limmat entdeckt man immer wieder Spuren eines Nagetiers: abgenagte Bäume, daneben liegende Holzsplitter und Bauten aus kleineren Holzstämmen. Der Biber ist in die Stadt zurückgekehrt. Oberhalb des Flusses rauscht es unheilvoll. Früh am Morgen sind die Autos eine grosse Gefahr für den Biber. Doch in der Nacht gehört das Gebiet einzig und allein dem Baumeister der Gewässer.
Drei Angeklagte, fast 500 000 Franken Diebesgut und Sachschaden, zehn Hauseinbrüche in ganz Zürich. Ihnen gegenüber: Das eingeschworene Team des Bezirksgerichts – und wir mittendrin. Eine Gerichtsreportage.
Von Tashi Kalt, Victor Martin, Harsheeth Saragadam und Felix Schmädecker (Text und Illustration)
«So sitzen alle im Gerichtssaal bereit, um den Prozess zu eröffnen.»
«Herr Sembrici*, das Gericht entscheidet, Sie auf eine Probezeit von zwei Jahren zu setzen. Ausserdem werden Sie für sieben Jahre des Landes verwiesen. Sollten Sie gegen diesen Entscheid handeln, kommt es zu einem neuen Verfahren gegen Sie», erklärt der Richter dem Dolmetscher zugewandt, so wie er es schon während des gesamten Verfahrens tut. Der Dolmetscher übersetzt geschwind, da die Angeklagten nur Italienisch sprechen.
Für Fairness, Freiheit und Feminismus: Zu Besuch im Zürcher Streikhaus, das vor einer ungewissen Zukunft steht.
Von Anouk Brunner, Amelia Columberg, Mirjam Sachs (Text und Fotos)
«Ein politisches Gemeinschaftszentrum»: Das feministische Streikhaus an der Zürcher Limmat.
Im grossen Raum im Erdgeschoss stehen schon Stühle für die Lesung am Abend bereit. Überall an den Wänden hängen bunte Flyer und Plakate. Eine Tür, über der ein Exit Schild hängt, führt zum Balkon. Jemand hat den Schriftzug auf dem Schild mit Edding zu «Exit Partiarchat» geändert.