St. Galler Ständeratswahl : Nun kommt es zum Duell SP gegen SVP
Die erste Runde der St. Galler Ständeratswahl kennt eine grosse Gewinnerin und eine Verliererin. SVP-Programmchefin Esther Friedli, die 42 Prozent der Stimmen erreichte, geht als Favoritin in den zweiten Wahlgang. Deutlich unter den Erwartungen blieb FDP-Kandidatin Susanne Vincenz-Stauffacher mit 21 Prozent. Einen Achtungserfolg erzielten Barbara Gysi (SP) und Franziska Ryser (Grüne). Zusammen erreichten sie 35 Prozent, ein Wert weit über dem Wahlanteil der linken Parteien.
Das Resultat lässt sich einfach erklären: Die bürgerlichen Wähler:innen liessen Vincenz-Stauffacher im Regen stehen. Der rechte Rand der Freisinnigen hatte noch nie Berührungsängste gegenüber dem Toggenburger «Haus zur Freiheit», in dem Friedli und ihr Partner Toni Brunner die SVP-Parteifolklore inszenieren. Ein Lehrstück in Opportunismus zog einmal mehr die St. Galler Mitte-Partei ab. Um eine Stimme für sein Machtkartell zu sichern, unterstützte Mitte-Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter öffentlich Friedli.