Film: Ambivalent schillernde Welten

Nr. 47 –

Filmstill aus «The Boy and the Heron»
«The Boy and the Heron». Regie: Hayao Miyazaki. Japan 2023. Jetzt im Kino.

Diese Bilder! Landschaften, still und erhaben, wie Gemälde, oft aber auch wild und belebt von Tieren: Kröten, Fische und immer wieder Vögel, die sich wie von Zauberhand multiplizieren und zu einem überbordenden Schwarm werden. Dieser Ton! Wie die Holzschuhe über den Holzboden klackern oder der Reiher über das Dach stakst, als ob das Geschehen nicht auf der Leinwand, sondern gleich nebenan passieren würde. Im Zentrum des neuen Studio-Ghibli-Zeichentrickfilms von Altmeister Hayao Miyazaki steht der Junge Mahito, der während eines Luftangriffs auf Tokio im Zweiten Weltkrieg seine Mutter verliert und daraufhin mit seinem Vater aufs Land zieht. Durch ihn sehen wir diese ihm oft fremde Welt, mit einem kaum präsenten Vater, spüren die tiefe Trauer über den Verlust der Mutter, aber auch seine anfängliche Abneigung deren Schwester gegenüber, die den Vater geehelicht hat und bereits schwanger ist.

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