Franziskus und Lateinamerika: Das grosse Trauerspiel

Nr. 17 –

Rechte wie linke Präsidenten rühmen den verstorbenen Papst. Kuba jedoch bleibt diplomatisch kühl, und El Salvadors Staatschef schweigt.

Gläubige jubeln Papst Franziskus bei seinem Besuch in Chile 2018 am Strand von Iquique zu
Bei seinem Besuch in Chile 2018 jubeln Gläubige Papst Franziskus am Strand bei Iquique zu. Es gab aber auch Bombenanschläge vor Kirchen. Foto: Imago

Als Papst Franziskus hat der gebürtige Argentinier Jorge Mario Bergoglio sein Heimatland nie besucht. Der seit 2023 amtierende rechtspopulistische Präsident Javier Milei hatte ihn einen «Hurensohn», einen «ruchlosen Charakter», den «Vertreter des Bösen auf Erden» und Ähnliches mehr genannt. Das Gerede von den Armen, wie es bei Päpsten üblich ist, ging Milei auf die Nerven. Trotzdem hat er nach dem Tod seines Landsmanns eine siebentägige Staatstrauer verhängt. Auf der Plauderplattform X rühmte er Bergoglios «unermüdlichen Kampf für den Schutz des Lebens vom Zeitpunkt der Befruchtung an». Bei diesem Papst findet jeder etwas, das er rühmen kann; radikale Abtreibungsgegner ohnehin.

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